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30.12.2019 Nikolas Kessler

Commerzbank geht aufs Ganze – höheres Gebot für Comdirect-Anteile?

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Commerzbank

Beim ersten Versuch, die Online-Tochter Comdirect komplett zu übernehmen, ist die Commerzbank vor wenigen Wochen gescheitert. Das lag nicht zuletzt am Widerstand des zweitgrößten Investors Petrus Advisers. Um das Projekt doch noch durchzudrücken, erwägt die CoBa offenbar nun ein höheres Gebot.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagnachmittag unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, führt die Commerzbank „fortgeschrittene Gespräche“ mit dem aktivistischen Investor Petrus Advisers über den Kauf dessen Comdirect-Beteiligung.

Der 7,5-prozentige Anteil von Petrus Advisers ist an der Börse aktuell rund 138 Millionen Euro wert. Die Commerzbank sei aber unter Umständen bereit, mehr als den aktuellen Börsenkurs der Comdirect-Aktie von zuletzt rund 13,00 Euro an den Hedgefonds zu bezahlen. Eine Einigung könne es laut Bloomberg bereits in den nächsten Tagen oder Wochen geben. 

Hoch gepokert

Petrus hatte das Übernahmeangebot der Commerzbank von 11,44 Euro pro Comdirect-Aktie als zu niedrig abgelehnt und seinen Anteil in den letzten Monaten kurzerhand selbst auf 7,5 Prozent aufgestockt. Der zweitgrößte Comdirect-Eigner hat somit dazu beigetragen, dass die Commerzbank die angestrebte Mindestannahmequote von 90 Prozent klar verfehlt hat (DER AKTIONÄR berichtete).

Gelingt es der Commerzbank, den Anteil von Petrus Advisers doch noch zu übernehmen, würde ihre Beteiligung die wichtige 90-Prozent-Marke übersteigen. Die übrigen Minderheitsaktionäre könnte sie dann per Squeeze-Out herausdrängen. Eine komplizierte und teure Zwangsverschmelzung bliebe der Commerzbank dann erspart.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Endlich Fortschritte – aber zu welchem Preis?

Die Commerzbank drückt bei der geplanten Übernahme und anschließenden Integration von Comdirect aufs Tempo – genau wie beim Verkauf der mBank-Beteiligung. Spannend wir nun allerdings, wie hoch sich Petrus seinen begehrten Anteil bezahlen lässt.

Den verkürzten Handel hat die Commerzbank-Aktie am Montag mit einem Plus von rund 1,3 Prozent beendet. Auf Jahressicht hat sie dennoch fast fünf Prozent an Wert eingebüßt. Angesichts der laufenden Umbaumaßnahmen und der unklaren Zukunftsaussichten steht sie derzeit aber ohnehin nur auf der Beobachtungliste von DER AKTIONÄR.

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