Einem Bericht von Reuters zufolge hat Tesla seinen Plan aufgegeben, das Gigacasting-Fertigungsverfahren weiterzuentwickeln durch welches der Konzern langfristig betrachtet enorme Kosteneinsparungen hätte verzeichnen können. Diese Nachricht verstärkt den Eindruck, dass Tesla derzeit den Fokus eher auf kurzfristige Sparmaßnahmen legt.
Statt den Unterboden wie zuvor geplant in einem einzigen Stück herzustellen, sei nun entschieden worden, beim bewährten Verfahren mit drei Teilen zu bleiben, wie es etwa beim Model Y oder dem Cybertruck angewandt wird. Beim bisherigen Verfahren besteht der Unterboden aus zwei Gigacast-Stücken an Front und Heck sowie einem Mittelteil aus Aluminium und Stahl.
Beim Gigacasting hingegen werden große Karosserieteile per Druckguss am Stück gefertigt statt aus vielen Einzelteilen. Dies verringert den Montageaufwand, da nur eine große Form benötigt wird.
Das Gigacasting des gesamten Unterbodens als ein einziges Stück wäre zwar ein technologischer Durchbruch, der die Produktion deutlich vereinfachen und die Kosten spürbar senken würde. Dennoch zeigten sich Experten wie Terry Woychowski, Präsident des Ingenieurbüros Caresoft Global, wenig überrascht von Teslas Zögern. Denn so müsse der Musk-Konzern kurzfristig betrachtet keine massiven Investitionen in die Entwicklung des Verfahrens tätigen. „Hätten sie den Unterboden lieber in einem großen Stück produziert? Sicher, das hätten sie, aber zu welchem Preis?", gab er zu bedenken.
Elon Musk scheint nach der jüngsten Entlassungswelle nun auch vor der Entwicklung keinen Halt zu machen, um seinen Sparkurs rigoros durchzuziehen. Kurzfristig könnte das zwar zu einer weiteren Kurssteigerung beim Papier des EV-Herstellers führen, mittel- und langfristig dürften die Maßnahmen aber eher das Potenzial beschränken. Die Tesla-Aktie bleibt deshalb eine Halte-Position.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.