Siemens Healthineers verstärkt sich durch einen Zukauf. Wie die Financial Times (FT) am Wochenende berichtete, wird das Unternehmen vom Pharmakonzern Novartis einen Teil des Geschäfts mit radioaktiven Chemikalien für die Krebsdiagnostik kaufen. Gemäß der Angabe von Insidern soll der Medizintechnikkonzern mehr als 200 Millionen Euro für die Diagnosesparte Advanced Accelerator Applications (AAA) bezahlen. Die geplante Transaktion wurde von beiden Unternehmen gegenüber der FT bestätigt. Der Deal soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein.
AAA, das 2017 von der in der Schweiz ansässigen Novartis gekauft wurde, betreibt Europas zweitgrößtes Zyklotronnetzwerk. Diese werden zur Herstellung der radioaktiven Verbindungen verwendet, die es ermöglichen, Krebs, Herzerkrankungen und neurologische Störungen bei Positronen-Emissions-Tomographie-Scans (PET) zu erkennen, so die FT. Siemens Healthineers, das 2017 aus der Muttergesellschaft Siemens ausgegliedert wurde, sagte, der Deal würde es seinem in den USA ansässigen PET-Radiopharmaka-Geschäft ermöglichen, nach Europa zu expandieren.
Die Scans werden typischerweise zur Erkennung solider Tumoren wie Lungen-, Brust- und Gebärmutterhalskrebs eingesetzt. Sie werden auch verwendet, um herauszufinden, wo sich Krebs im Körper ausgebreitet hat, und um zu überwachen, wie Patienten auf die Behandlung ansprechen.
Der Deal passt gut in die Strategie von Siemens Healthineers. Der Verkauf von bildgebenden Geräten macht den Großteil des Geschäfts des Medizintechnikkonzerns aus. Im zurückliegenden Quartal schwächelte die wichtige Sparte allerdings etwas. Für Siemens Healthineers ist es deswegen wichtig, diesen bedeuten Part wieder auf klaren Wachstumskurs zu bringen. Für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr hatte Siemens Healthineers die Umsatzprognose für die Bildgebungssparte zuletzt gesenkt. Das Umsatzwachstum dürfte am unteren Ende der Spanne von 4,5 bis 6,5 Prozent liegen, hieß es.
Die Aktie von Siemens Healthineers reagiert auf den Deal zum Wochenstart kaum. Auf der Handelsplattform Tradegate notiert das Papier minimal im Minus. Charttechnisch hängt das Papier an der Marke bei 52 Euro fest. Hier verläuft auch die 38-Tage-Linie. Bei gut 53 Euro wartet zudem die 200-Tage-Linie. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR aber zuversichtlich für die Aktie. Investierte Anleger bleiben mit einem Stopp bei 45,00 Euro investiert.