Im frühen Handel ist die Aktie von Siemens Energy am heutigen Donnerstag auf ein neues Mehrjahreshoch geklettert. Damit wurde der höchste Stand seit Juli 2021 erreicht, als die Aktie bei 27,65 Euro notierte. Auch ein sehr bearishes Kursziel von JPMorgan kann die gute Stimmung beim Energietechnikkonzern nicht trüben.
Analyst Akash Gupta hat einen Ausblick auf die Berichtssaison in der Investitionsgüterbranche gegeben. Demnach dürfte sich im zweiten Quartal am Bild gegenüber dem ersten Quartal kaum etwas verändert haben, weshalb er keine größeren Überraschungen erwartet. Im gesamten Sektor rechnet er mit einem Ergebnisrückgang von zwei Prozent.
Allerdings dürfte sich bei den Ausblicken etwas ändern, denn es gebe zwei verschiedene Entwicklungsgeschwindigkeiten – auf der einen Seite den Bereich Elektrifizierung und auf der anderen Seite alle anderen. Gupta will bei Siemens Energy derweil abwarten, wie sich die Konsenserwartung verändert, um seine eigenen Schätzungen einzuordnen. Derzeit belässt er sein Kursziel auf 13 Euro und die Einstufung auf „Underweight“. Er suggeriert damit ein Rückschlagrisiko von mehr als 50 Prozent.
Charttechnisch hat sich das Bild zuletzt bereits deutlich aufgehellt. Gelingt nach dem Mehrjahreshoch nun auch der Sprung über 27,65 Euro, würde im Anschluss selbst das Rekordhoch bei 34,48 Euro wieder ins Blickfeld rücken. Dieses wurde im Januar 2021 erreicht, nur wenige Monate nach dem IPO des Energietechnikkonzerns. Zur Erinnerung: Erst im September 2020 hatte sich die ehemalige Mutter Siemens zum Spin-off der Tochter entschlossen.
JPMorgan bleibt skeptisch, doch das Chartbild bei Siemens Energy ist aussichtsreich. Trotz der Gamesa-Risiken könnten neue Hochs folgen. Wer investiert ist, bleibt beim DAX-Titel entsprechend nach wie vor an Bord. Langfristig sieht DER AKTIONÄR allerdings noch immer ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis beim US-Rivalen GE Vernova.