Siemens legt am morgigen Donnerstag seine Zahlen für das dritte Geschäftsquartal (per 30. Juni) vor. Das Geschäft rund um die Digitalisierung von Industrie und Infrastruktur läuft derzeit wie geschmiert und treibt den Technologiekonzern an. Nach deutlichen Zuwächsen im zweiten Geschäftsquartal erhöhten die Münchner daher zum zweiten Mal in ihrem Geschäftsjahr die Prognose.
Für die zweite Jahreshälfte zeigte sich das Management um Konzernchef Roland Busch zuletzt optimistisch – auch wenn es von einer allmählichen Normalisierung der Wachstumsraten ausgeht.
Siemens saß nach dem ersten Geschäftshalbjahr auf einem Rekordauftragsbestand von 105 Milliarden Euro. Davon sollen im restlichen Geschäftsjahresverlauf noch rund 30 Milliarden Euro als Umsatz realisiert werden, wie das Unternehmen angekündigt hatte. Doch nicht alles läuft rund bei den Münchnern. So schwächelt die Medizintechniktochter Siemens Healthineers. Das Unternehmen, das bereits Zahlen vorgelegt hat, enttäuschte auch im dritten Geschäftsquartal. Die Beteiligung an dem Energietechnikkonzern Siemens Energy gibt ebenfalls keinen Anlass zur Freude: Dort reißen massive Probleme im Windgeschäft immer neue Löcher in die Bilanz.
Im Schnitt erwarten Analysten für das dritte Quartal einen Umsatz von 19,3 Milliarden Euro, nach 17,9 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie wir bei 2,14 Dollar erwartet.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Siemens nach Quartalszahlen der Tochter Siemens Healthineers und der Beteiligung Siemens Energy auf "Overweight" mit einem Kursziel von 200 Euro belassen. Beide Unternehmen hätten beim Ertrag negativ überrascht und unerwartet hohe Kosten ausgewiesen, schrieb Analyst Andrew Wilson in einer am Montag vorliegenden Studie. Der Experte passte sein Bewertungsmodell mit Blick auf die anstehenden Geschäftszahlen von Siemens selbst entsprechend an. Seine Schätzungen für den Auftragseingang des Technologiekonzerns lägen weiterhin über den Markterwartungen. Sein Votum für Siemens lautet weiterhin „Overweight“, das Kursziel sieht er bei 200 Euro.
Insbesondere die Probleme bei Siemens Energy haben der Aktie von Siemens zuletzt zugesetzt. Insgesammt stimmt der Kurs bei Siemens aber. Man darf gespannt sein, ob der Quartalsbericht neue Impulse für die Aktie liefert. DER AKTIONÄR wird am Donnerstagmorgen über die Entwicklung berichten, Anleger bleiben investiert.