Nervös präsentieren sich zum Wochenauftakt die Anleger von Siemens Energy. Das Unternehmen hatte am Morgen Zahlen vorgelegt. Händler lobten, dass nun endlich die Belastungen durch die Windkrafttochter Gamesa beziffert würden, allerdings seien die Prognosen des Energietechnikkonzerns ernüchternd.
Anfangs sehr hohe Kursverluste wichen vorübergehend hohen Gewinnen nach Aussagen, wonach der Konzern keine Kapitalerhöhung plant. Zuletzt rutschten die Titel aber wieder um 3,5 Prozent ab.
Der Ausblick von Siemens Energy wurde als ernüchternd eingestuft. So geht Siemens Energy wegen der massiven Probleme im Windgeschäft von einem Jahresverlust von mehreren Milliarden Euro aus.
Auftrieb gaben am Vormittag letztlich Aussagen aus der Telefonkonferenz, wonach der Konzern keine Kapitalerhöhung plant. Das Geschäft abseits von Gamesa läuft außerdem gut und generiert Cash. So sei ohne Gamesa die Geschäftsentwicklung im dritten Geschäftsquartal gut verlaufen, konstatierte Analyst Nicholas Green von Bernstein Research.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Einstufung für Siemens Energy nach den Zahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 35,90 Euro belassen. Analyst Ben Uglow bewertete das dritte Geschäftsquartal als "recht durchwachsen". Im Vergleich zum Kurssturz seit der Gewinnwarnung im Juni von immer noch über 30 Prozent indes, sehe er die vorgelegten Zahlen als "leicht positiv" an, schrieb er in einer am Montag vorliegenden Studie. Dabei seien die Aussagen zum freien Mittelfluss (Cashflow) "auf gewisse Weise beruhigend". Die Sichtbarkeit hingegen, wie das Windgeschäft den Pfad in Richtung Gewinn beschreiten könnte, sei gering. Investoren dürften daher abwarten, bis der Energietechnikkonzern im November seinen Strategieplan vorstellt.
Wie nervös Anleger derzeit bei Siemens Energy sind, zeigt der heutige Kursverlauf. Nach einem massiven Minus am Morgen drehten die Papiere deutlich ins Plus, bevor sie zuletzt wieder kräftig unter Druck standen. Die Aktie bleibt angeschlagen Anleger warten bei Siemens Energy eine klare Trendwende ab.