Die Siemens-Aktie hat sich von den Tiefs nach dem Abverkauf Ende Juni inzwischen gelöst. Der nachhaltige Ausbruch über den Widerstand bei 150 Euro lässt aber weiter auf sich warten. Am Dienstag hat nun die Deutsche Bahn eine neue Bestellung bei Siemens Mobility bestätigt, der Aktie bringt das zunächst aber keinen Schwung.
Die geplanten XXL-S-Bahnen für München kommen von Siemens Mobility. Der Auftrag umfasse 90 neue, bis zu 200 Meter lange Fahrzeuge, sagte ein Bahn-Sprecher am Dienstag in München. Zur Investitionssumme machte er zunächst keine Angaben. Details zu dem Auftrag wolle man Anfang August vorstellen. Zuvor hatten das Rechtsmarkt-Branchenportal Juve sowie der Münchner Merkur und die tz über den Zuschlag an Siemens berichtet.
Nach Angaben der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) sollen die neuen S-Bahnen „ab Ende der 2020er Jahre“ in den Einsatz gehen. Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den Schienenpersonennahverkehr in Bayern im Auftrag des Bundeslands. Das Geld für die neuen S-Bahnen kommt daher ebenfalls vom Freistaat.
Die XXL-S-Bahnen sind Teil eines hunderte Millionen Euro teuren Modernisierungsprogramms für die Münchner S-Bahn, mit dem mehr Fahrgäste zuverlässiger ans Ziel kommen sollen. Für die Wartung zusätzlicher Züge will die Bahn zwei neue S-Bahn-Werke bauen.
Die Auftragslage bei Siemens ist in allen Bereichen weiterhin gut. Die Zahlen präsentiert der DAX-Konzern allerdings erst am 10. August – erst dann wird sich wirklich zeigen, ob die Sorgen um die Entwicklung in China zuletzt berechtigt waren oder nicht. Bis dahin gilt es, den massiven Widerstand im Bereich knapp oberhalb von 150 Euro zu überwinden. Langfristig bleibt die Aktie auf der Empfehlungsliste. Der Fokus auf Digitalisierung dürfte sich in steigenden Kursen und neuen Hochs widerspiegeln.
Mit Material von dpa-AFX