Die Papiere von Siemens Energy kommen nicht aus dem Knick: Nach einem Milliardenverlust im Windgeschäft sowie der bereits zum zweiten Mal gekappten Jahresprognose ist die Aktie weiter auf Talfahrt. Ein schnelles Ende des Abwärtstrends zeichnet sich nicht ab.
Für die ausgegliederte Energie- und Kraftwerkssparte von Industrieikone Siemens läuft es weiter schlecht. Im abgelaufenen Quartal hat das Unternehmen aufgrund anhaltender Probleme im Windgeschäft einen Milliardenverlust erlitten. Zu allem Überfluss musste die Jahresprognose erneut gekappt werden. Auf fundamentalen Rückenwind darf die Aktie daher auch weiterhin nicht hoffen.
Die anhaltende Serie an Enttäuschungen hat im Chartbild tiefe Spuren hinterlassen. Seit dem Jahreswechsel haben die Papiere 19 Prozent an Wert eingebüßt und die Aufwärtstrendlinie des im Oktober vergangenen Jahres gestarteten Bullentrends aufgegeben, wie der Blick in den Tageschart zeigt:
Die zwischenzeitliche Erholung nach dem Winddebakel im Juni wurde inzwischen fast vollständig verkauft. Um einen selbst kurzfristigen Aufwärtstrend hat es sich dabei ohnehin nicht gehandelt, wie der Blick auf den Trendstärkeindikator MACD beweist, der in den vergangenen Wochen kontinuierlich mit negativem Vorzeichen und damit einen intakten Abwärtstrend anzeigend notierte. Fällt dieser nun wieder unter die Signallinie, droht neues Ungemach.
Anzeichen für einen wenigstens temporären Rebound gibt es kaum. Zwar zeigt der Relative-Stärke-Indikator mit 27 Punkten einen leicht, aber eben noch nicht extrem überverkauften Zustand der Aktie an. Mit Blick auf die Bollinger Bänder notiert Siemens Energy außerdem innerhalb der Bandbreite; da bot der Kurseinbruch nach der Prognosesenkung im Juni noch höhere Chancen auf einen raschen Rebound.
Im Wochenchart gestaltet sich die Ausgangslage ähnlich aussichtslos. Bis zum unteren Bollinger Band bei aktuell 12 Euro ist noch jede Menge Platz, das gilt auch für den RSI, der hier mit knapp 35 Zählern notiert, und für fortgesetzte Schwäche spricht, ohne dass ein zeitnaher Rebound wahrscheinlich ist.
Desolat ist auch der Zustand des MACD, der Tief im negativen Bereich notiert und damit einen äußerst starken Abwärtstrend anzeigt. Von einem Sprung über die Signallinie ist der Trendstärkeindikator gleichzeitig meilenweit entfernt und damit auch nachhaltige Entspannung in der Aktie.
Zum schlechten Gesamteindruck sowohl im Tages- als auch im Wochenchart passt, dass die Aktie in den vergangenen Tagen trotz der bereits großen Kursverluste erneut auf hohes Verkaufsinteresse gestoßen ist.
In der technisch angeschlagenen Aktie von Siemens Energy gibt es nur wenige Anhaltspunkte für eine Trendwende, dafür aber viele Indizien für ein Anhalten der Talfahrt. Anleger müssen sich auf neue 52-Wochen-Tiefs und damit ein weiteres Verkaufssignal einstellen und sollten die Aktie daher meiden.