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Schlussglocke: Make Wall Street Bleed Again

Schlussglocke: Make Wall Street Bleed Again
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Lukas Meyer 07.04.2025 Lukas Meyer

Was für ein Tag an der Wall Street! Am Montag herrschte Ausnahmezustand. Die Volatilität schoss auf Extremniveau, Schlagzeilen überschlugen sich im Minutentakt. Die Börsen rutschten historisch ab – und erholten sich dann rasant. Auslöser: Donald Trump. Der US-Präsident schürte mit neuen Drohungen im Handelskonflikt mit China massive Unsicherheit.

Der Dow Jones sackte zeitweise um 1.700 Punkte ab und drehte dann um über 2.500 Punkte ins Plus – ein Rekord beim Intraday-Reversal. Am Ende schloss der Index bei 37.965 Punkten, ein Minus von 0,91 Prozent.

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Infront DowJones (WKN: 969420)

Der S&P 500 verlor 0,23 Prozent auf 5.062 Punkte. Auch er war zwischenzeitlich fast fünf Prozent im Minus und rutschte kurz in den Bärenmarkt. Der Nasdaq 100 legte leicht zu – plus 0,19 Prozent auf 17.430 Punkte. Stütze: Käufe bei Tech-Schwergewichten wie Nvidia und Palantir.

Der Grund für das Chaos: Trump kündigte auf Truth Social neue Zölle an. Ab dem 9. April sollen alle Importe aus China mit 50 Prozent Aufschlag belegt werden – falls Peking seine angekündigte Erhöhung um 34 Prozent nicht zurücknimmt. „Alle Gespräche mit China werden abgebrochen“, schrieb Trump. Eine Deeskalation? Nicht in Sicht.

Die Märkte reagierten panisch. Vor allem Hedgefonds warfen Aktien auf den Markt, um Margin Calls zu bedienen. Der VIX – der „Angstindex“ – sprang über die Marke von 50. So hoch war er zuletzt beim Corona-Crash 2020.

Kurzzeitig keimte Hoffnung auf: In sozialen Netzwerken kursierten Gerüchte über ein mögliches „Tariff Freeze“. Doch das Weiße Haus dementierte. Die Rallye verpuffte.

Auch geopolitisch eskaliert die Lage. Laut Trump verhandeln über 50 Länder mit den USA, um Gegenzölle zu vermeiden. Vietnam etwa bot an, US-Produkte zollfrei zu stellen. Doch Trumps Berater Peter Navarro warnte: „Es geht nicht nur um Zölle, sondern um versteckte Barrieren. Das dauert.“ Eine schnelle Lösung? Unrealistisch.

Hedgefonds-Manager Bill Ackman schlug Alarm. Auf X schrieb er: „Der Präsident verspielt das Vertrauen der Weltwirtschaft. Das ist nicht, was wir gewählt haben. Ohne Kurswechsel droht eine selbstverschuldete Eiszeit.“

Die Angst vor einer Abwärtsspirale wächst. Weitere Zwangsverkäufe sind möglich.

Auch Börsen-Veteran Ken Fisher warnt: Trumps Zölle seien ökonomisch unsinnig. Die Angst sei derzeit größer als das Problem – womöglich ein Einstiegssignal.

Auch in China brodelt es. Die Regierung reagierte mit marktwirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen.

Die Börse steht am Scheideweg. Wenn Trump seine Drohungen wahr macht – und China kontert –, droht eine Eskalationsspirale mit globalen Folgen: für Märkte, Lieferketten, Währungen und Konjunktur. Zugleich richtet sich der Blick auf die US-Notenbank. Die Fed muss zwischen Inflationsbekämpfung und Marktstabilität balancieren. Keine leichte Aufgabe.

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