Während der Gesamtmarkt nach dem starken Handelsstart bereits ins Minus gedreht hat, feiern Rüstungsaktien wie Rheinmetall weiter einen überzeugenden Jahresauftakt. Nachdem die US-Bank JPMorgan mit höheren Wehretats rechnet, klettert der DAX-Titel auf ein neues Rekordhoch und nähert sich immer mehr der 300-Euro-Marke.
Grund für die Kursgewinne war eine positive Einschätzung von JPMorgan-Analyst David Perry. Er rechnete in einer Studie mit einem Fortdauern der geopolitischen Spannungen im neuen Jahr: „Politiker in Europa und den USA werden letztlich höhere Verteidigungsausgaben gutheißen und auch die Ukraine weiterhin unterstützen.“ Rheinmetall etwa hätte unlängst große und strategisch wichtige Aufträge erhalten.
Dazu passt, dass die ukrainische Hauptstadt Kiew am Dienstagmorgen Ziel eines schweren russischen Raketenangriffs geworden ist. Der Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte den Westen davor, vor Russland Schwäche zu zeigen. Denn sollte die Ukraine diesen Krieg gegen Russland verlieren, werde Kremlchef Wladimir Putin den Krieg näher an den Westen herantragen.
Die drei im Dezember gemeldeten Exportaufträge im Wert von 900 Millionen Euro seien sehr wichtig für Rheinmetall, so Perry. Denn sie trügen dazu bei, die sehr optimistischen Umsatz- und Ergebnisziele (EBITA) für 2026 zu untermauern, die Rheinmetall auf seinem Kapitalmarkttag am 21. November abgegeben habe und die damals deutlich über den Konsensschätzungen gelegen hätten. Das Kursziel des Experten lautet weiter 420 Euro und liegt damit deutlich über dem aktuellen Kursniveau.
Zu einem positiven Urteil kommt auch Benjamin Heelan von der Bank of America. Der europäische Luftfahrt- und Rüstungssektor berge mehrere Chancen für eine Höherbewertung im Jahr 2024, angesichts des stärksten Wachstumszyklus seit einem Jahrzehnt, schrieb er in einer Branchenstudie. Den fairen Wert von Rheinmetall beziffert er auf 410 Euro und sieht damit ebenfalls viel Potenzial.
Rheinmetall dürfte 2024 an die erfolgreiche Kursentwicklung der vergangenen Monate anknüpfen können. Das Wachstum stimmt, die Aktie gehört weiterhin zu den attraktivsten Werten im DAX.
Mit Material von dpa-AFX