AKTIONÄR-Leser wissen: GFT Technologies hat bei den Planvorgaben für das laufende Jahr bereits dreimal nachgebessert. Finanzvorstand Jochen Ruetz sprach bei der Vorlage der endgültigen Q3-Zahlen von einer „guten Auftragslage“ und dem Fokus „auf margenstarke Projekte“. Analysten haben ihre Schätzungen im Anschluss überarbeitet, die zum Teil hohen Kursziele bestätigt.
Im Schnitt sehen die Experten die GFT-Aktie derzeit bei 53,70 Euro fair bewertet. Das Top-Kursziel kommt dabei mit 70 Euro von der Quirin Privatbank. Wolfgang Specht von Berenberg („Hold“) rangiert mit seinen 45 Euro weiter am unteren Ende, sieht damit aber immer noch rund 25 Prozent Potenzial für den Titel. Der IT-Dienstleister erfülle bisher die hohen Erwartungen, so Specht. Er rechnet allerdings mit einem Rückgang des Wachstumstempos.
Auch aus Sicht von Andreas Wolf könnte sich das Wachstum 2023 etwas verlangsamen. Der Analyst von Warburg Research hält aber weiter an der Kaufempfehlung mit Ziel 50 Euro fest. Die ein wenig besser als von ihm erwartet ausgefallene Geschäftsentwicklung des IT-Dienstleisters spiegele eine anhaltend hohe Nachfrage wider, so Wolf.
Zur Einordung: Beim Umsatz erwartet GFT im laufenden Jahr derzeit einen Anstieg von 29 Prozent auf 730 Millionen Euro (Vorjahr: 566 Millionen Euro). Das bereinigte EBITDA soll um gut 34 Prozent auf 87 Millionen Euro (Vorjahr: 65 Millionen Euro) zulegen. Für 2023 erwarten Analysten im Schnitt einen Anstieg des Umsatzes um rund 15 Prozent auf 844 Millionen Euro sowie ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 96 Millionen Euro (plus zehn Prozent). 2024 könnte dann die Umsatzmilliarde geknackt und eine bereinigtes EBITDA von 115 Millionen erreicht werden.
Im Gesamtjahr könnten rund 1,80 Euro Gewinn je Aktie erzielt werden. 2023 liegen bereits über zwei Euro im Rahmen des Möglichen. Ein Blick auf den Chart zeigt: Die im Peergroup-Vergleich mit einem 23er-KGV von 18 angesichts der soliden Cashflows und des nachhaltigen Wachstums unverändert günstig bewertete Aktie konnte sich zuletzt von ihren Tiefstständen lösen. Mit dem Sprung über den charttechnischen Widerstandsbereich um 35/36 Euro würde ein frisches Kaufsignal generiert. Im Anschluss wäre aus technischer Sicht Luft bis in den Bereich um 46 Euro. DER AKTIONÄR sieht die Aktie auf Sicht von zwölf Monaten erst bei 50 Euro fair bewertet und spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Derivate auf und Aktien von GFT Technologies befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.