Der Sportwagenbauer Porsche hat am Mittwoch die Zahlen für das erste Halbjahr bekannt gegeben. Gewinn und Umsatz wurden abermals deutlich gesteigert. Dennoch gab es auch einige Kritikpunkte, weshalb die Aktie am Nachmittag mit einem Minus von rund zwei Prozent auf den hinteren DAX-Rängen notiert.
Rund 20,4 Milliarden Euro und damit rund 14 Prozent mehr als im Vorjahr erwirtschaftete Porsche in der ersten Jahreshälfte. Die Analysten hatten laut Bloomberg im Schnitt 20,5 Milliarden erwartet. Die Gewinnerwartungen von 3,7 Milliarden Euro übertrafen die Stuttgarter mit einem operativen Ergebnis von 3,9 Milliarden Euro dagegen. Eine Steigerung von rund 11 Prozent.
Die Marge gab damit jedoch nach. 18,9 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr standen zu Buche. Immerhin: Die Rendite befindet sich damit weiterhin am oberen Ende der Zielspanne von 17 bis 19 Prozent. Auch im Übrigen sieht sich der Sportwagenbauer auf Kurs, das Management bestätigte die Jahresprognose mit einem Umsatz von 40 bis 42 Milliarden Euro.
Kritisch beäugten Anleger dagegen den Netto-Cashflow im Kerngeschäft Automobile. Dieser lag mit 2,2 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert (2,4 Milliarden Euro). Porsche begründete die Entwicklung mit gestiegenen Investitionen in Produkte und Innovationen und einem Aufbau des Vorrats. Die Ausgaben dürften auch weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Für den Bau einer Batteriefabrik veranschlagt Porsche zwei bis drei Milliarden Euro, sucht aufgrund der Höhe aber nach Partnern. Auch der Ausblick auf das zweite Halbjahr dürfte für Irritationen bei Investoren gesorgt haben. Obwohl die operative Gewinnmarge im ersten Halbjahr am oberen Ende der Prognosebandbreite lag und im zweiten Halbjahr Preiserhöhungen greifen dürften, änderte der Konzern nichts an seiner Jahresprognose. Um das zweite Halbjahr müsse man sich zwar keine Sorgen machen, aufgrund des herausfordernden Marktumfelds bleibe man aber vorsichtig, erklärt Porsche-CFO Lutz Meschke.
Die Porsche-Zahlen fielen durchaus solide aus, der Konzern sieht sich auf Kurs die Jahresziele zu erreichen. Zudem sollte Porsche auch von den gestiegenen Investitionen – unter anderem in neue Elektromodelle – langfristig profitieren. Anleger können die Schwäche nach den Zahlen zum Einstieg nutzen.
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