Während die Palantir-Aktie läuft und läuft, bleibt auch der Nachrichtenfluss von Unternehmensseite in der richtigen Richtung in Bewegung. Heute meldet Palantir den Start eines neuen Produkts in der Amazon-Cloud AWS. Bereits gestern wurde zudem einmal mehr der Abschluss eines großen Staatsauftrags verkündet.
„Foundry for Manufacturing“ nennt sich das neue Angebot, das via AWS nun offiziell erhältlich ist. Die Meldung dazu ist gewohnt umständlich formuliert, ohne direkt etwas über das tatsächliche Umsatz-Potenzial zu verraten: „Dieses integrierte Angebot ermöglicht es Anwendern, Industriedaten, Entscheidungen und Abläufe zusammenzuführen, um Fertigungsdaten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg vollständig zu nutzen.“ Foundry erwecke „Daten für Fertigungskunden zum Leben“ – und so weiter. Beispielhaft wird Panasonic Energy als früher Nutzer von Foundry auf AWS genannt. Foundry sei dabei „in der Anlage von Panasonic Energy of North America in Sparks, Nevada, implementiert“ worden und diene dort nun „als Grundlage für das Smart-Factory-Ökosystem“ des Unternehmens in Nordamerika.
Beim Marketing-Tech-Sprech ist natürlich auch Amazon selbst dabei. „Wir bei AWS sind inspiriert davon, was möglich ist, wenn Unternehmen vollständigen, uneingeschränkten Zugriff auf ihre Daten haben und in der Lage sind, Abläufe, Prozesse und sogar ganze Branchen durch Skalierung in die Cloud zu transformieren“, sagte Wendy Bauer, General Manager, Automotive & Manufacturing bei AWS.
Etwas konkreter ist da schon die Meldung von gestern, wonach Palantir einen Auftrag vom US Special Operations Command erhalten hat, der über mehrere Jahre läuft und einen Wert von bis zu 463 Millionen Dollar haben soll. Beim Auftraggeber handelt es sich gewissermaßen um die Kommandozentrale der US-Spezialeinheiten. Palantir-Software soll helfen, große Datenmengen zu analysieren, Echtzeitinformationen zu verarbeiten und zu einer besseren, schnelleren Entscheidungsfindung der militärischen Kräfte beitragen.
Zumindest die Meldung von gestern unterstreicht noch einmal, dass Palantir – entgegen der Meinung einiger Kritiker – offenbar durchaus nützliche Produkte zu bieten hat. Anderenfalls würde der Staat wohl kaum Hunderte Millionen für die Software-Lösungen des Unternehmens ausgeben. Unterdessen setzt die Aktie heute im US-Handel zunächst leicht zurück. Spannend wird, ob der gestrige Ausbruch über 15 Dollar heute per Tagesschlusskurs in den USA bestätigt wird.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.