Nach fast 100 Prozent Kursgewinn im Mai geht es heute zunächst deutlich abwärts für die Palantir-Aktie. Zeitweise liegt der Kurs kurz nach Handelsauftakt in den USA mehr als fünf Prozent im Minus. Für AKTIONÄR-Leser dürfte diese Entwicklung nicht ganz überraschend kommen. Passenderweise gibt es außerdem eine Warnung.
Am vergangenen Freitag hatte DER AKTIONÄR geschrieben: „Auf dem aktuellen Niveau bei knapp 14 Dollar bis 15 Dollar liegt nun ein potenzieller Widerstandsbereich, an dem eine kurz- bis mittelfristige Richtungsentscheidung anstehen könnte. Die aktuelle Kaufwelle ist bislang so dynamisch verlaufen, dass eine Korrektur oder zumindest eine Konsolidierungsphase in näherer Zukunft nicht überraschend wäre.“
Innerhalb der Aufwärtsbewegung startete der Kurs gestern mit einer deutlichen Aufwärtskurslücke und stieg bis auf 15,01 Dollar, schloss aber lediglich bei 14,71 Dollar. Heute kommt es erwartungsgemäß zum Test nach unten. Eröffnet wurde bei 14,44 Dollar. Nur um wenige Cent konnte der Kurs dieses Niveau bislang übertreffen. Stattdessen ging es zeitweise deutlich abwärts – bis auf 13,82 Dollar. Der Kurs hat demnach genau im antizipierten Bereich reagiert.
Unterdessen hat mit Rishi Jaluria ein Analyst von RBC im Interview mit CNBC gewarnt, dass einige Unternehmen derzeit von der KI-Hype-Welle getragen würden, ohne dass dies ein gutes Ende nehmen werde. „Wir glauben, dass es ihnen tatsächlich schaden wird“, sagte Jaluria, der in dem Zusammenhang unter anderem Palantir nannte. Palantir sei eigentlich nicht mit generativen KI-Systemen wie ChatGPT vergleichbar – und zudem zu 30 Prozent ein Dienstleistungsunternehmen.
„Palantir profitiert im Moment von der Wahrnehmung des Marktes, es sei ein KI-Unternehmen, aber wir glauben, dass sie langfristig in Wirklichkeit unter dem Aufstieg generativer KI leiden werden“, sagte Jaluria.
In der Tat dürfte die Palantir-Aktie zuletzt auch von der allgemeinen Tech-Erholung und dem KI-Hype profitiert haben. Hat der Analyst also recht?