Einige neue Aufträge konnte der Datenanalyse-Spezialist aus den USA in den vergangenen Tagen melden. Doch der Kurs der Palantir-Aktie kann sich einfach nicht aus dem Bereich um die acht Dollar lösen. Das könnte auch damit zu tun haben, dass die jüngsten Vertragsmeldungen bei genauem Hinsehen nur bedingt positiv waren.
Zuerst sicherte sich Palantir 18,5 Millionen Dollar im Rahmen von Project Brown Heron Data-as-a-Service. Dabei geht es um eine Plattform, die den Ablauf von Missionen der US Luftwaffe unterstützen soll. Es handelt sich anscheinend um eine Erweiterung eines bestehenden 195,7 Millionen-Dollar-Vertrags. Das Upgrade ist also keine große Sache.
Dann wurde bekannt, dass das Australian Transaction Reports and Analysis Centre, dass das australische Finanzsystem vor Kriminellen schützen soll, seine Partnerschaft mit Palantir verlängert hat. Palantir wird eine Analyseplattformen Gotham und Foundry zur Verfügung stellen. Mike Kelly, Leiter von Palantir in Australien, teilte mit, das Unternehmen sei stolz. Finanzielle Details wurden in der Meldung allerdings nicht genannt.
Außerdem ist Palantir bei einem 900 Millionen-Dollar-Auftrag dabei, teilte das Space Systems Command's Battle Management Command, Control and Communications Program Executive Office mit. Was auch immer das heißt. Fakt ist aber, dass sich Palantir den US-Auftrag mit 17 anderen Unternehmen, darunter C3.ai und Oracle teilen muss. Die Analysten von William Blair sehen das offenbar kritisch, weil Palantir damit wohl zum Teil einen Auftrag verliert, den das Unternehmen zuvor anscheinend exklusiv erfüllt hat. Space Force teile den Kuchen auf, was wiederum dazu führen könne, dass Palantirs Wachstumsaussichten in diesem Bereich schwächer werden, hieß es. Die Palantir-Aktie werde zu einer Premiumbewertung gehandelt. Das könne sich ändern, wenn Umsatzwachstum und Rentabilität unter Druck geraten. William Blair rät zum Verkauf und gibt für das „Bärenfall-Szenario“ ein Kursziel von vier bis fünf Dollar aus.
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