Der Pharma-Konzern Novartis wird nach einem unerwartet starken ersten Quartal optimistischer für das Jahr. Die Schweizer erwarten nun für 2023 ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich, und das bereinigte operative Ergebnis soll um einen hohen einstelligen Prozentsatz wachsen, so das Unternehmen.
Zum Jahresauftakt hatte der Konzern seinen Umsatz dank guter Geschäfte mit neuen Arzneien um drei Prozent auf knapp 13 Milliarden Dollar (11,7 Milliarden Euro) gesteigert, zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Anstieg um acht Prozent.
Den größten Beitrag lieferte dabei wie üblich die Pharmasparte, aber auch die vor der Abspaltung stehende Tochter Sandoz legte zu. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis erhöhte sich um acht Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar, womit Novartis das bisherige Ziel eines Wachstums im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich toppte. Auch Analysten hatten mit weniger gerechnet. Unter dem Strich blieb mit rund 2,3 Milliarden Dollar ein um drei Prozent höherer Konzerngewinn übrig.
Besonders dynamische entwickelte sich im Auftaktquartal das Herzmedikament Entresto mit einem Plus von 32 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Dollar. Die Erlöse mit dem Multiple-Sklerose-Mittel Kesimpta konnte Novartis auf 384 Millionen Dollar in etwa verdoppeln.
Auch die Radioliganden-Therapie Pluvicto erreichte mit einem Quartalsaumsatz von 211 Millionen Dollar ein neues Rekordniveau. Im zweiten Quartal rechnet sich Novartis bei dem zukünftigen Blockbuster-Kandidaten allerdings keine großen Sprünge aus.
Das sollte sich aber schon bald ändern. Am Wochenende konnte der Schweizer Pharma-Riese die US-Zulassung für seine neue Pluvicto-Fertigungsstätte erhalten. Zuletzt kämpfte Novartis mit Problemen, die enorme Nachfrage nach Pluvicto zu bedienen.
Die Aktie nahm bereits einen guten Quartalsbericht vorweg. Denn in den vergangenen Handelswochen hat der konservative Titel mit einer enormen relativen Stärke geglänzt. Dennoch kann der Wert nach der Zahlenvorlage weitere 2,5 Prozent zulegen. Langfristig bleibt das Papier von Novartis interessant.
(Mit Material von dpa-AFX)