Die Aktien des chinesischen Elektroauto-Startups Nio mussten über das letzte Jahr 44 Prozent an Wert einbüßen. Alleine seit Jahresbeginn notiert die Aktie 28 Prozent niedriger. Doch unter anderem genau deshalb hat das Papier trotz einiger Risiken laut Analysten der UBS jetzt ein enormes Potenzial.
Paul Gong, Analyst bei der Großbank UBS, stufte sein Rating für Nio von „Halten“ auf „Kaufen“ hoch. Als Begründung nannte er die Markteinführung drei neuer Modelle für das Jahr 2022 und die verbesserte Markenwahrnehmung. Das Wachstum des Verkaufsvolumens habe sich mit alternden Produkten verlangsamt, doch die neuen Modelle könnten die Verkäufe wieder antreiben.
Der Nio ET7, eine mittlere bis große Limousine, wird bereits seit März verkauft, mit dem ET5 und dem ES7 sollen noch eine mittelgroße Limousine und ein SUV folgen. Vor allem der ET5 könnte laut Gong für bis zu 10.000 Verkäufe pro Monat sorgen. Im März verkaufte Nio insgesamt 9.985 Fahrzeuge. Analysten erwarten bei den neuen Modellen mehr Leistung und verbessertes autonomes Fahren.
Die UBS reduzierte trotz der Kaufempfehlung allerdings ihren Zielkurs deutlich von 46 auf 32 Dollar oder umgerechnet 29,35 Euro. Das entspricht ausgehend vom aktuellen Kurs immer noch einem Aufwärtspotenzial von 47 Prozent. Als Begründung für die Kürzung des Kursziels werden die Zinserhöhungen der Fed und potenzielle Delistings chinesischer Aktien genannt.
Die UBS ist von Nio überzeugt. Allerdings bleibt der Autobauer ein riskantes Investment, da er schon teuer bewertet ist und vergleichsweise wenige Autos verkauft. Außerdem wurde bis jetzt noch kein Gewinn erzielt. Ebenfalls bestehen bleibt das Risiko eines Delistings, auch wenn sich die Situation zwischen China und den USA zuletzt entspannte. Dennoch bleibt die Aktie dank der Wachstumsaussichten grundsätzlich interessant und gehört auf die Watchlist.