Die Anleger von Pfizer haben am Montag eine Prognosesenkung schnell weggesteckt. Die Papiere des US-Pharmakonzerns zogen zuletzt um 3,6 Prozent auf 33,27 US-Dollar und damit auf das Niveau von Anfang Oktober an. Die Aktie des deutschen Impfstoff-Partners BioNTech litt jedoch deutlich unter der Nachricht. Das Papier ging am Ende mit einem Minus von mehr als sechs Prozent aus dem Handel.
Nun sei eine gute Gelegenheit, die Markterwartungen zurechtzurücken, sagten Analysten. Der Experte David Risinger von der Investmentbank Leerink Partners hob hervor, dass ihn die für dieses Jahr angepeilte Reduzierung der Nettokosten von Pfizer positiv überrascht habe.
Das Analysehaus Jefferies hat Pfizer sogar von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 38 auf 39 Dollar angehoben. Das gesenkte Umsatzziel des US-Pharmakonzerns für Covid-Medikamente gehe vor allem auf geringere Erwartungen für Paxlovid zurück, während sich Comirnaty besser als erwartet entwickle, schrieb Analyst Akash Tewari in einer am Montag vorliegenden Studie. Zudem sollten die Ergebnisziele (EPS) für 2024/25 mit den angestrebten Einsparungen mehr als erreichbar sein. Dazu sollten einige Produktkandidaten sowie der anstehende Abschluss der Seagen-Übernahme zu Kurstreibern für die Aktie werden, die sich seit Jahresbeginn schwach entwickelt habe.
Die schweizerische Großbank UBS hat die Einstufung für Pfizer auf "Neutral" mit einem Kursziel von 36 Dollar belassen. In der Telefonkonferenz habe der Pharmakonzern gesagt, dass der Höhepunkt der "Anti-Impf-Rhetorik" wohl erreicht sei, schrieb Analyst Colin Bristow in einer am Montag vorliegenden Studie. Dies deute darauf hin, dass damit auch der Tiefpunkt der Corinna-Impfungen erreicht sei. Laut dem Experten deuten Covid-Daten allerdings auf einen allgemeinen Abwärtstrend hin. So seien die Testraten im Jahresvergleich um 90 Prozent gesunken.
BioNTech bewertet die UBS weiter mit „Neutral“ und einem Kursziel von 153 Dollar Dollar – vom aktuellen Kurs würde dies aber ein Potenzial von mehr als 50 Prozent bedeuten. Die Umsatzwarnung von Pfizer sei angesichts der noch offenen Fragen rund um die Covid-Impfstoffmengen im Jahr 2023 bemerkenswert, schrieb Analystin Eliana Merle in einer am Montag vorliegenden Studie. Sie stelle jedoch fest, dass die Prognosen von BioNTech und dem Wettbewerber Moderna im Vergleich zu den Covid-Impfstoffprognosen von Pfizer etwas konservativer ausgefallen sein könnten.
Während sich die Aktie von Pfizer stablisieren konnte, ist die Aktie von BioNTech unter die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar gefallen. Wichtig ist hier nun, dass kein neues Jahrestief ausgebildet wird. Der Blick ist nun auf die Vorlage der Quartalszahlen am 6. November gerichtet. Zuvor wird es aber auf der Pipeline-Seite noch einmal interessant. Für die anstehende ESMO-Konferenz vom 20. bis 24. Oktober hat BioNTech einige Programm-Updates angekündigt. Anleger bleiben bei BioNTech dabei, sichern ihre Position aber mit einem Stopp bei 80,00 Euro nach unten ab. Pfizer ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Hier besteht derzeit kein Handlungsbedarf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech und Pfizer.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.