Der Rückversicherer Munich Re kämpft seit Jahren mit rückläufigen Prämien im Kerngeschäft. Zudem läuft der Umbau beim Tochterunternehmen ERGO. Analysten rechneten im Vorfeld der Zahlen zum zweiten Quartal daher mit einem Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 647 Millionen Euro. Doch die Munich Re erwirtschaftete ein Nettoergebnis von 733 Millionen Euro, was nur ein Viertel unter dem Vorjahreswert lag.
Grund für das positive Abschneiden waren vor allem ausbleibende Naturkatastrophen im Frühsommer. Zudem hievte eine Steuergutschrift den Lebensversicherer ERGO wieder in die Gewinnzone zurück. Das Tochterunternehmen verdiente 104 Millionen Euro. Der Vorstand hat das Gewinnziel für ERGO von 150 bis 200 Millionen Euro auf nun 200 bis 250 Millionen Euro für das Gesamtjahr noch oben geschraubt.
An der Gewinnprognose für den Gesamtkonzern im laufenden Jahr hält der Vorstand fest: Die Spanne liegt bei 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro. Die Talsohle im Kerngeschäft Rückversicherungen sollte im laufenden Jahr durchschritten sein, denn der Preisverfall beim Abschluss von Neuverträgen ist fast zum Stillstand gekommen. Bei der letzten Runde der Vertragserneuerungen im Juli gingen die Preise nur noch um 0,4 Prozent zurück. Mit 2,6 Milliarden Euro liegt das gezeichnete Neugeschäft 400 Millionen Euro über dem auslaufenden Prämienvolumen.
Solides Basisinvestment
Die Aktie der Munich Re führt heute den DAX mit an. Es kommt jetzt darauf an, dass der Konzernumbau bei ERGO schnell zum Abschluss kommt. Steigende Zinsen in der Eurozone und die Aussicht auf wieder anziehende Preise im Neugeschäft bei Rückversicherungen sollten den Kurs in den kommenden Monaten antreiben.
DER AKTIONÄR rät zum Kauf der Aktie und hat ein Kursziel von 220,00 Euro ausgegeben. Ein Stopp sollte bei 160,00 Euro platziert werden.