Die Lufthansa-Aktie war zuletzt kein gewinnbringendes Investment. Auf 6-Monats-Sicht verzeichnen die Papiere des MDAX-Konzerns ein Minus von rund 15 Prozent, in den vergangenen vier Wochen betrug der Abschlag fast 2,5 Prozent. Beim Thema "ITA-Übernahme" ziehen indes mit Blick auf jüngste Aussagen der EU-Kommission weitere schwarze Wolken auf.
Konkret hat Margrethe Vestager, die oberste Wettbewerbshüterin der EU, ihre Skepsis an der Übernahme der ITA durch die Kranich-Airline bekräftigt. Eine Beteiligung der deutschen Fluggesellschaft könnte zu höheren Preisen und weniger Flügen für die Passagiere führen, so Vestager jüngst auf einer Pressekonferenz in Brüssel, wie die Nachrichten-Agentur Reuters berichtete. Es sei Aufgabe der Unternehmen, dafür zu sorgen, dass dies nicht geschehe. "Und das ist der Prozess, in dem wir uns gerade befinden."
Die EU-Kommission hatte zuletzt nach langwierigen Verhandlungen mit Lufthansa und ITA Airways zu einem Veto gegen den Zusammenschluss tendiert (DER AKTIONÄR berichtete) Die Airlines müssten noch mehr Verzicht zum Absichern des Wettbewerbs leisten und ihre Vorschläge dazu "substanziell verbessern", hieß es. Die zuletzt eingereichten Abhilfemaßnahmen reichten nicht aus, um Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen.
Hintergrund: Bis 4. Juli soll eine Entscheidung fallen. Die Lufthansa will zunächst ein 41-Prozent-Paket an ITA erwerben, dem Nachfolger der früheren Alitalia. Über die notwendige Freigabe durch die EU laufen etwa seit einem Jahr Gespräche.
Auch wenn die Lufthansa-Aktie am heutigen Dienstag leicht zulegen kann, bleibt DER AKTIONÄR bei seiner jüngst geäußerten Einschätzung. Die Papiere sind derzeit vor allem mit Blick auf das Chartbild nicht kaufenswert, eine Niederlage in Sachen ITA-Übernahme wäre zudem auf fundamentaler Ebene ein Negativ-Faktor.
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Hinweis: Lufthansa ist auch im DER AKTIONÄR Recovery Index gelistet. Dieser wurde während der Corona-Pandemie aufgelegt und enthält 14 Unternehmen aus den Bereichen Luxusgüter, Luftfahrt und der Veranstaltungsbranche, die nach Corona ein überdurchschnittliches Nachholpotenzial haben. Weitere Infos gibt es hier.
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