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Foto: Markus Mainka/picture alliance/dpa
04.07.2024 Martin Mrowka

Lufthansa nach der ITA-Freigabe: So reagieren die Analysten

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Deutsche Lufthansa

Nach langem Ringen darf die Lufthansa-Gruppe beim italienischen Wettbewerber ITA Airways einsteigen. Analysten sehen den Deal nicht nur positiv und senken teilweise ihre Kursziele. Die Lufthansa-Aktie reagiert am Donnerstag dennoch weiter steigend. Möglicherweise spielen dabei Pläne für eine weitere Übernahme eine Rolle.

Europas größter Flugkonzern darf durch einen Zukauf noch größer werden. Am Mittwoch erteilten die EU-Wettbewerbshüter die Freigabe für Lufthansa, bei der italienischen Gesellschaft ITA Airways zunächst mit einem Anteil von 41 Prozent einzusteigen und auf absehbare Zeit noch auszubauen (DER AKTIONÄR berichtete). 

In einem Kommentar der FAZ heißt es dazu: "Die Erlaubnis war nahezu unausweichlich. Der Lufthansa-Einstieg war die letzte Möglichkeit, eine europäische Lösung für die internationale Verkehrsanbindung einer der größten Volkswirtschaften des Kontinents zu finden. Andernfalls wäre das dauerhafte Bestehen von ITA ungewiss gewesen, Italien wäre schlimmstenfalls für seine Vernetzung mit Direktflügen vom Wohlwollen außereuropäischer, teils staatlicher Airlines abhängig geworden."

Die ITA-Übernahme wird jedoch wohl nicht der letzte Deal sein. Die Lufthansa könnte ihre Einkaufstour fortsetzen. "Wenn die Regierung in Portugal die Investorensuche einleitet, werden wir uns das intensiv ansehen", sagte Airline-Chef Carsten Spohr der FAZ mit Blick auf die portugiesische Fluggesellschaft TAP, die ebenfalls zum Verkauf steht. "Und ich wage die Prognose, dass meine großen Wettbewerber in London, Madrid und Paris das auch tun. Dennoch sehe ich gute Chancen für Lufthansa. Unsere Strategie ist auch aus der Sicht eines Verkäuferlandes attraktiv. Die Marke, die Identität einer Airline und ihre Drehkreuz-Funktion bleiben bei uns bewiesenermaßen erhalten."

Aktuelle Analystenstimmen zeigen sich zurückhaltend für die Fluggesellschaft. Nach dem ITA-Deal senkten zum Beispiel Deutsche Bank Research (DBR) und Kepler Cheuvreux ihre Kursziele für die Lufthansa-Aktie. DBR sieht nun noch ein Kursziel von 7,00 Euro statt zuvor 8,00 Euro und sagt "Hold". Die Franzosen sehen nur noch einen fairen Wert von 6,40 Euro statt zuvor 7,70 Euro.

Am Donnerstag zeigt sich die Lufthansa-Aktie in freundlichem Umfeld steigend. Zeitweilig klettert der MDAX-Wert bis auf 5,97 Euro.

Lufthansa-Chart seit Juli 2023 (in Euro, Xetra)
TradingView.com
Lufthansa-Chart seit Juli 2023 (in Euro, Xetra)

Mit dem jüngsten Kursanstieg hat die Lufthansa-Aktie einen kurzfristigen Abwärtstrend nach oben verlassen. Der übergeordnete Abwärtstrend ist jedoch weiterhin intakt. Erst oberhalb von etwa 6,40 Euro könnte charttechnisch etwas Entwarnung gegeben werden.

So lange bieten sich wahrscheinlich lediglich Trading-Chancen mit Lufthansa. Denn eines ist klar: Auch wenn die Übernahme der ITA der Lufthansa den italienischen Markt öffnet und Rom als weiteres Drehkreuz ausgebaut wird – es wird nicht einfach, ITA Airways zu integrieren und Synergien zu heben.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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