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28.06.2024 Martin Mrowka

Lufthansa darf auf sechstes Drehkreuz hoffen

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Deutsche Lufthansa

Frankfurt, München, Zürich, Wien, Brüssel – und sehr bald auch Rom: Die Deutsche Lufthansa wird ihren Interkontverkehr noch 2024 über insgesamt sechs internationale Drehkreuze aussteuern. Der Deal mit ITA Airways steht unmittelbar vor der offiziellen Freigabe durch die EU-Wettbewerbsbehörde. Die Lufthansa-Aktie liegt jedoch am Boden.

Europas größte Fluggesellschaft, Deutsche Lufthansa, bemüht sich seit Monaten um die Nachfolge-Gesellschaft der insolventen Alitalia. Die Regierungen Deutschlands und Italiens und auch Lufthansa und ITA Airways sind sich seit langem einig: Die Lufthansa wird zunächst für 325 Millionen Euro 41 Prozent an ITA erwerben. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die vollständige Übernahme geplant. Der gesamte Kaufpreis wird mit 829 Millionen Euro angegeben.

Doch die EU-Kommission blockierte den Deal, verlangte weitere Zugeständnisse insbesondere auf den Strecken von Italien nach Nordamerika. Letzte Bedenken der Kartellbehörde wurden in dieser Woche von der Lufthansa mit einem Vorschlag zur Wettbewerbssicherung auf der Langstrecke entkräftet. Laut Insidern hat Lufthansa zugestimmt, einem Konkurrenten den Markteintritt auf Nonstop-Linien aus Rom nach Washington, Chicago, San Francisco und Toronto zu erleichtern. Das berichtete das Portal aero.de. Eine Freigabe des Deals wird in den kommenden Tagen erwartet.

Falls sich kein Interessent für diese Strecken finde, solle Lufthansa in Rom Slots an zwei Konkurrenten abtreten, die Umsteigeverbindungen zu diesen Zielen anbieten. Wahrscheinliche Abnehmer wären British-Airwäys-Mutter IAG und Air France-KLM. Im Gegenzug dürfte die EU-Kommission Lufthansa die Integration von ITA Airways in ein Verkehrsbündnis mit United Airlines und Air Canada erlauben.

Die Lufthansa-Aktie bewegt sich trotz der eigentlich guten Nachrichten nicht, jedenfalls nicht aufwärts. Am Freitag-Mittag krebst der Kurs des MDAX-Werts bei 5,69 Euro wenig ambitioniert umher. Allein seit Jahresanfang hat sich das Papier um 29 Prozent verbilligt. Eine kurzfristige Abwärtstrend-Linie verläuft derzeit bei etwa 5,80 Euro.

Lufthansa-Chart seit September 2023 (in Euro, Xetra)
TradingView.com
Lufthansa-Chart seit September 2023 (in Euro, Xetra)

Anders als der Chart es vermuten lässt, laufen die Geschäft beim Lufthansa-Konzern nicht schlecht. So stieg der Umsatz der Airline-Group im ersten Quartal um fünf Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Lediglich die Streiks in den ersten Monaten des Jahres verhinderten ein Ergebnis im Bereich des Vorjahreszeitraums. Der Ausblick wurde reduziert: Das operative Ergebnis soll nun im Gesamtjahr nicht stabil in etwa auf Vorjahresniveau von 2,7 Milliarden liegen, sondern nur bei 2,2 Milliarden Euro landen. Die nächsten Quartalszahlen werden Ende Juli veröffentlicht.

Die spottbillig bewertete Lufthansa-Aktie hängt weiterhin im Tal der Tränen auf dem tiefsten Niveau seit Oktober 2022. Solange der kurzfristige Abwärtstrend bei etwa 5,80 Euro nicht überwunden wird, muss sogar mit weiteren Kursrückgängen Richtung 5,40/5,50 Euro gerechnet werden. Auf diesem Niveau fand die Lufthansa-Aktie in den vergangenen Jahren immer wieder technische Unterstützung. Fazit: Anleger bleiben weiterhin außen vor.

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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