Die Lufthansa-Aktie hängt derzeit im Keller fest. Auch am heutigen Donnerstag sieht es bei den Papieren des Luftfahrtunternehmens nicht nach einer Gegenbewegung aus. Im Gegenteil: Die Aktie muss im frühen Handel erneut Abschläge hinnehmen. Derweil mehren sich die skeptischen Analystenstimmen.
Nachdem zuletzt Stifel die Lufthansa mit einem doppelten Downgrade (DER AKTIONÄR berichtete) empfindlich abgestraft und auch RBC kurz darauf den Daumen von 8,00 auf 7,50 Euro gesenkt hat, tritt nun Barclays mit einem ebenfalls gestutzten Kursziel auf den Plan. Die britische Investmentbank sieht die Lufthansa-Papiere nur noch bei acht Euro fair bewertet, zuvor lag der Zielwert einen Euro höher. Airline-Chef Carsten Spohr habe sich sehr optimistisch hinsichtlich der geplanten Übernahme der italienischen ITA und zum Betriebsstart der Lufthansa City Airlines geäußert, schrieb Experte Andrew Lobbenberg in seinem am Dienstag vorliegenden Kommentar zu einer Analystenveranstaltung. Hauptprobleme seien Mitarbeiterkosten und Lieferketten. Lobbenberg kappte seine bereinigte operative Ergebnisschätzung für 2024 um sieben Prozent.
Apropos "Mitarbeiterkosten": Dieser Kostenblock zehrt mit Blick auf die jüngsten Q1-Zahlen mit knapp 2,3 Milliarden Euro bereits rund 31 Prozent der Erlöse (7,4 Milliarden Euro) auf. Das ist zudem eine signifikante Steigerung von 21 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal, als lediglich rund 1,9 Milliarden Euro zu Buche standen. Das Problem: Der Umsatz ist im Jahresvergleich hingegen nur um etwas mehr als fünf Prozent geklettert.
Die LH-Aktie verliert am Donnerstag leicht und notiert bei 5,70 Euro. Womöglich stabilisiert sich der Kurs nun in diesem Bereich, also zwischen 5,65 Euro (Tief vom vergangenen Freitag) und 5,70 Euro (September-Tief 2022 bei 5,67 Euro). Aber um von einer echten Bodenbildung zu sprechen, ist es noch zu früh. Im Falle weiteren Verkaufsdrucks wäre die nächste Haltelinie das Juli-Tief 2022 bei 5,53 Euro. Hält auch diese Marke nicht, könnte die Aktie bis auf das Corona-Tief 2022 bei 4,89 Euro abrutschen.
Es bleibt dabei: Die Lufthansa-Aktie gibt derzeit keine gute Figur ab, vor allem charttechnisch sieht es alles andere als einladend aus. Daher sollten Anleger weiterhin einen Bogen um den MDAX-Wert machen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AfX)