Bislang war Goldman Sachs („Buy“) mit einem Kursziel von 42,30 Euro der Superbulle bei Infineon. Doch nun die Berenbergbank nachgelegt: Analystin Tammy Qiu hat das Kursziel für die Aktie des Chipherstellers unter ihrer Kaufempfehlung von 17 auf 45 Euro angehoben. Die Aktie notiert weiter in Schlagdistanz zu ihrem Mehrjahreshoch.
Nachdem Infineon im traditionell schwachen ersten Quartal 2020/21 besser abgeschnitten hat als gedacht und Vorstand Reinhard Ploss die Jahresprognosen leicht angehoben hat, ist die DAX-Aktie in dieser Woche auf ein neues Mehrjahreshoch bei 36,57 Euro gestiegen.
Für Tammy Qiu von der Berenberg ist das Ende der Fahnenstange damit noch nicht erreicht. Sie sieht die Aktie erst bei 45 Euro fair bewertet. Der Nachfrage nach Halbleitern für die Automobilindustrie treibe kurzfristig an, so die Analystin. Der Engpass in diesem Bereich dürfte bis ins dritte oder vierte Quartal hinein dauern. Von diesem Trend profitiere der Münchener Chiphersteller weiterhin, denn er sei am stärksten auf die Auto-Endmärkte ausgerichtet. Zudem dürfte der Autoabsatz 2021 wieder wachsen.
Das AKTIONÄR-Fazit hat Bestand: Die strukturellen Wachstumstreiber und Trends sind intakt. Vor allem der Ausbau der Elektromobilität wird für Infineon immer mehr zum Wachstumsmotor. Die Aktie notiert erstmals seit 2001 wieder über der 36-Euro-Marke. Kurzfristtig agierende Anleger streichen (Teil-)Gewinne ein. Der Rest lässt die Gewinne laufen, stellt sich aber auch auf den einen oder anderen Rücksetzer ein. Die nächsten charttechnischen Unterstützungen warten weiter im Bereich von 33,60 und 31,00 Euro.
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(Mit Material von dpa-AFX)