Die letzten Tage hatten es in sich: Auf die überraschende Prognosesenkung von Chipausrüster ASML folgten die guten Zahlen von Chipfertiger TSMC. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es in der Chipbranche weiter mit der Berichtssaison. Bevor Infineon Zahlen und Ausblick am 12. November präsentiert gibt Wolfspeed seine Quartalszahlen voraussichtlich am 28. Oktober bekannt. Am 31. Oktober gewährt dann STMicroelectronics einen Einblick in die jüngste Geschäftsentwicklung, ehe am 4. November NXP Semiconductors seine Bücher öffnet.
Es ist ein offenes Geheimnis: Angesichts der schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern in der Chipbranche die Bestände an vielen Stellen noch immer die Endnachfrage. Die erhoffte Belebung lässt weiter auf sich warten – vor allem im Automotiv-Bereich.
Die Zahlen von ASML und TSMC haben gezeigt: Die Nachfrage nach Maschinen zur Herstellung von Logik- und Speicherchips für KI-bezogene Anwendungen ist dagegen ungebrochen.
DER AKTIONÄR hat dazu bereits erklärt, dass die drei größten Prozessorhersteller dem Vernehmen nach inzwischen im KI-Bereich auf Chips aus dem Hause Infineon setzen würden. Wichtig in diesem Zusammenhang: In klassischen Servern werden Leistungshalbleiter zur Steuerung des Stromzuflusses zu den Prozessoren im Wert von bis zu 80 Dollar verbaut, in einem KI-Server seien es bis zu 1.800 Dollar.
Infineon hat im Bereich PSS (Umsatzanteil: 23 Prozent) ein Leistungsmodul im Programm, das eine führende Leistungsdichte bietet und gleichzeitig die Gesamtbetriebskosten für KI-Rechenzentren senkt. In dem Ende September abgelaufenen Fiskaljahr könnte der Konzern mit Halbleitern für Rechenzentren bereits einen Umsatz im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erzielen, der in den kommenden Jahren aber überproportional steigen dürfte. Details dazu dürfte es auch mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2023/24 am 12. November geben.
Die Infineon-Aktie hat sich in dieser Woche insgesamt recht stabil gezeigt. Mit den eigenen Zahlen dürfte bei dem DAX-Konzern vor allem der Ausblick auf die kommenden Quartale im Fokus stehen. Im Vorfeld dürften weitere Daten und Aussagen einiger Branchenvertreter für Impulse sorgen. Anleger mit Weitblick halten an ihren Positionen fest. Wenn Infineon-Chef Jochen Hanebeck Mitte November die richtigen Worte findet, können diese sukzessive ausgebaut werden. DER AKTIONÄR wird im Vorfeld noch im Detail auf den Termin eingehen.
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