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Infineon: Morgen gibt es Zahlen - das sollten Anleger vorher wissen!

Infineon: Morgen gibt es Zahlen - das sollten Anleger vorher wissen!
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 03.05.2021 Michael Schröder

Für Infineon liefen die Geschäfte zuletzt wieder rund. Der Chiphersteller war im vergangenen Jahr vergleichsweise glimpflich durch die Coronakrise gekommen und profitierte im ersten Geschäftsquartal (bis Ende Dezember 2020) von der weltweit starken Nachfrage nach Halbleitern. Nach einem guten Auftaktquartal hatte der DAX-Konzern seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 leicht angehoben. Die Aktie kratzt am Mehrjahreshoch.

Vorstandschef Reinhard Ploss hat den Konzern aus Neubiberg bei München trotz einer schwierigen Phase auf Kurs gehalten und verspricht sich nicht zuletzt durch die milliardenschwere Cypress-Übernahme wieder gute Wachstumsperspektiven.

Auf der Hauptversammlung des Chipherstellers Ende Februar zeigte sich, dass Ploss in den zurückliegenden Monaten offenbar einiges richtig gemacht hat. Denn von den Aktionärsvertretern und Fondsmanagern gab es Lob für die starke Entwicklung von Geschäft und Aktienkurs. Das Krisenmanagement von Infineon sei positiv gewesen, hieß es.

Starker Jahresauftakt

In der Tat scheint der DAX-Konzern nach einem von der Pandemie beeinträchtigten Jahr mittlerweile wieder auf der Überholspur zu sein. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 stieg der Umsatz um sechs Prozent auf 2,631 Milliarden Euro. Zum Anstieg trotz des schwächeren US-Dollars haben alle Segmente beigetragen. Besonders deutlich war der Umsatzanstieg im Segment Automotive (ATV). Das Segmentergebnis erhöhte sich auf 489 Millionen Euro nach 379 Millionen Euro im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2020. Die Segmentergebnis-Marge erreichte 18,6 Prozent nach 15,2 Prozent im Vorquartal.

Prognose angehoben

Im zweiten Quartal erwartet Infineon einen Umsatz zwischen 2,5 und 2,8 Milliarden Euro. Die Segmentergebnis-Marge wird in der Mitte der Umsatzspanne voraussichtlich etwa 16,5 Prozent betragen. Nach einem guten Auftaktquartal (bis Ende Dezember) hatte der Halbleiter-Spezialist seine Prognose für das Gesamtjahr bereits leicht angehoben. Der Umsatz soll nun auf 10,8 Milliarden Euro (bislang: 10,5 Milliarden Euro) steigen. Die Segmentergebnis-Marge soll mit 17,5 Prozent (bislang: 16,5 Prozent) klar über dem Vorjahreswert liegen.

Autobranche im Fokus

Zuletzt spielte Infineon nicht nur ein verbessertes wirtschaftliches Umfeld in die Karten, sondern auch der Digitalisierungsschub sowie der in vielen Branchen aktuell herrschende Mangel an Halbleitern. Außerdem verlief die Erholung der globalen Automärkte schneller als erwartet. Mit der Autoindustrie macht Infineon den Löwenanteil seines Geschäfts, hier musste der Konzern in der Vergangenheit wegen Corona und der zuvor anhaltend mauen Autokonjunktur Einbußen hinnehmen. Nicht nur im ATV-Segment, sondern auch in anderen Sparten verzeichnete Infineon im ersten Quartal Zuwächse. So konnte der Konzern etwa im PSS-Segment, in dem das Geschäft mit Chips für die Stromversorgung sowie für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets gebündelt ist, ebenfalls zulegen. Auch der Bereich Industriehalbleiter wuchs.

Wichtige Übernahme

Im laufenden Geschäftsjahr wird der im vergangenen Frühjahr nach einer langen Hängepartie übernommene US-Konzern Cypress Semiconductor erstmals komplett konsolidiert. Infineon verfügt mit den Kaliforniern an Bord jetzt über ein breiteres Technologie- und Produktportfolio. Damit könnte der Chiphersteller noch mehr Märkte erreichen, ist Ploss überzeugt. Auf Dauer sieht der Manager ohnehin sehr attraktive Wachstumsmöglichkeiten für das kombinierte Unternehmen, wenn die Covidkrise überwunden ist. Der erfolgreich abgeschlossene Zukauf ist laut Ploss aus strategischer Sicht ein Meilenstein gewesen. Er sieht das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt. Zumal Infineon bewiesen habe, dass der Konzern ein robustes Geschäftsmodell habe und sich auch in unsicheren Zeiten stetig weiterentwickle.

Weil die Nachfrage hoch ist, will Ploss die Fertigungskapazitäten erhöhen und den Start der neuen Halbleiterfabrik im österreichischen Villach vorziehen. So soll die neue Fabrik in Kärnten bereits im letzten Quartal des laufenden Geschäftsjahres an den Start gehen. Bislang hatte Infineon das Ende des Kalenderjahres anvisiert.

Infineon (WKN: 623100)

DER AKTIONÄR bleibt optimistisch: Die strukturellen Wachstumstreiber und Trends bei Infineon sind intakt. Der Megatrend Elektromobilität erweist sich mehr und mehr als Impulsgeber. Mit dem Sprung über das Mehrjahreshoch bei 37,31 Euro würde ein frisches Kaufsignal generiert. Die nächste charttechnische Unterstützung wartet im Bereich um 32/31 Euro. Schwache Tage bleiben Kauftage und Kurse jenseits der 40-Euro-Marke das Ziel.

(Mit Material von dpa-AFX)

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