Zuletzt kannte die Infineon-Aktie nur eine Richtung. Doch mit dem Stimmungsumschwung bei DAX und Co kommt der Aufwärtstrend ins Stocken – zumindest kuzfristig. DER AKTIONÄR hatte einen deratigen Rücksetzer bereits in Aussicht gestellt. An der insgesamt guten Ausgangslage hat sich bei dem Chiphersteller aber nichts geändert.
Die Infineon-Aktie zählte seit dem Corona-Crash vor gut einem Jahr zu den Top-Performern im DAX. Vom Tief bei 10,13 Euro konnte der Titel knapp 270 Prozent an Wert zulegen. Kurz nach Ostern wurde bei 37,31 Euro ein neues Mehrjahreshoch markiert. Im traditionell schwachen ersten Quartal 2020/21 hat der Konzern besser abgeschnitten als gedacht. Vorstand Reinhard Ploss hat daher die Jahresprognosen leicht angehoben.
Für viele Analysten ist damit das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. Zuletzt erhöhten einige Experten das Kursziel auf über 40 Euro Euro. Hintergrund: Die strukturellen Wachstumstreiber und Trends sind intakt. Der Megatrend Elektromobilität erweist sich mehr und mehr als Impulsgeber. Doch auch der heimische Chipriese bekommt den Chip-Mangel in der Autoindustrie zu spüren. Vorstand Ploss erwartet, dass die Branche noch einige Monate darunter leiden wird.
Wie geht es kurzfristig weiter? Bleiben die Bären am Drücker, dann rückt die charttechnische Unterstützung im Bereich um 32/31 Euro in den Fokus. Hier sollte sich die Aktie zunächst stabilisieren. Die nächste Haltemarke wartet sonst erst bei 28,33 Euro. Die Konsolidierung kann durchaus als gesund bezeichnet werden und bietet sowohl lang- als auch kurzfristig agierenden Anlegern die Chance zum Auf- oder Ausbau einer Position. Im Anschluss sollte die Aktie ihre Rekordfahrt wieder aufnehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)