Hugo Boss hat in der Nacht zum Donnerstag seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 zurückgenommen. Angesichts der Auswirkungen des sich weiter ausbreitenden Coronavirus sei ein verlässlicher Ausblick nicht möglich.
Aufgrund der weltweit rasant voranschreitenden Ausbreitung von COVID-19 hat Hugo Boss zum Schutz der Öffentlichkeit einen Großteil der eigenen Geschäfte sowie Verkaufspunkte bei wichtigen Handelspartnern in Europa und Nordamerika vorübergehend geschlossen. Mit dieser Maßnahme leistet das Unternehmen im Rahmen seiner gesellschaftlichen Verantwortung einen wichtigen Beitrag, die Belegschaft und seine Kunden zu schützen, Infektionsketten zu unterbrechen und die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen. Zudem wird damit den Anordnungen zuständiger Behörden uneingeschränkt Folge geleistet.
Der sich daraus ergebende negative Effekt auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht quantifizieren. Somit ist aktuell auch keine verlässliche Vorhersage der Geschäftsentwicklung im Jahr 2020 möglich. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2020, den Hugo Boss im Rahmen der Veröffentlichung seiner Gesamtjahresergebnisse am 5. März 2020 gegeben hatte, ist damit nicht länger gültig.
Um seine finanzielle Flexibilität und Stabilität zu sichern und die gesunde Bilanzstruktur des Unternehmens aufrechtzuhalten, hat Hugo Boss zudem umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen den Free Cashflow des Unternehmens zu sichern. So werden insbesondere geplante Renovierungen sowie Neueröffnungen eigener Geschäfte bis auf weiteres ausgesetzt sowie der Bestandszufluss deutlich reduziert. Ungeachtet dessen konzentriert sich das Unternehmen unverändert auf die weitere Stärkung seiner beiden Marken BOSS und HUGO. Deren großes Potenzial soll es dem Unternehmen ermöglichen zügig zu profitablem Wachstum zurückzukehren, sobald sich die Situation normalisiert hat.
Hugo Boss befindet sich schon länger in einer Krise. Auch am Mittwoch setzte die Aktie ihren Crash fort und fiel um 9,2 Prozent auf 21,10 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit 2010. Die Auswirkungen der Coronakrise auf das Modeunternehmen sind nur sehr schwer abzuschätzen. Anleger sollten hier nicht in das fallende Messer greifen und die Aktie meiden.
Mit Material von dpa-AFX