Nachdem gestern die Bank of America mit guten Zahlen überzeugen konnte, legt Goldman Sachs (GS) am heutigen Dienstag mit ebenfalls starken Q3-Kennziffern nach. Die US-Bank schlägt sowohl beim Ergebnis als auch bei den Erträgen die Markterwartungen. Vor allem das starke Handelsergebnis sticht ins Auge. Die GS-Aktie goutiert das mit einem satten Aufschlag.
Goldman verdiente im dritten Jahresviertel knapp drei Milliarden Dollar beziehungsweise 8,25 Dollar je Aktie und damit 44 Prozent weniger als im außergewöhnlich guten Vorjahreszeitraum. Das ist dennoch mehr, als die Analysten im Vorfeld taxiert hatten. Die Konsensprognose der Experten sah nämlich nur 7,69 Dollar vor.
Auch die Umsätze, die um zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert lagen, übertrafen die Schätzungen des Marktes: Statt der erwarteten 11,4 Milliarden Dollar wies die US-Investmentbank rund zwölf Milliarden Dollar aus.
Vor allem das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren lief herausragend. In diesem Segment wurden 3,5 Milliarden Dollar eingenommen und damit 41 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Analysten hatten bei dieser Kennziffer lediglich drei Milliarden Dollar auf ihren Zetteln stehen.
Damit konnte die US-Bank auch die schwächere Investmentbanking-Sparte überkompensieren. In diesem – durch den Ukraine-Krieg belasteten – Geschäftsfeld brachen die Erträge um 57 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Dollar ein und lagen damit unter den Schätzungen der Analysten von 1,84 Milliarden Dollar.
Die Goldman-Aktien, die in diesem Jahr bis Montag um fast 20 Prozent gefallen sind, gewinnen am Dienstag im vorbörslichen US-Handel mehr als drei Prozent auf knapp 317 Dollar.
Goldman Sachs hat mit Blick auf das besser als erwartete Zahlenwerk auf jeden Fall abgeliefert. Ein weiteres Argument für die Aktie ist das niedrige Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Unter den sechs großen US-Banken wird nur die Citigroup derzeit mit einem niedrigeren KBV gehandelt.
Kurzum: Investierte Anleger bleiben weiter an Bord. Etwaige Neueinsteiger, die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten besser ein frisches technisches Kaufsignal abwarten. Das läge vor, wenn der Titel den GD50 (aktuell bei 324,65 Dollar) herausnimmt.
(Mit Material von dpa-AFX)