Der Goldpreis ist aus seiner wochenlangen Konsolidierung ausgebrochen und befindet sich auf dem Weg in Richtung Allzeithoch. Und das, obwohl die chinesische Zentralbank (PBoC) auch im abgelaufenen Monat keine weiteren Käufe getätigt hat. Dennoch bleibt die Edelmetall-Nachfrage hoch – vor allem aus Indien.
Die beiden Rohstoffstrategen der australischen Bank ANZ, Soni Kumari und Daniel Hynes, erklärten am Wochenende, dass sie in diesem Jahr mit einer soliden Nachfrage in Indien rechnen, selbst wenn die Preise hoch bleiben. Traditionell ist Indien – die zweitgrößte Goldverbrauchsnation der Welt, direkt hinter China – recht empfindlich gegenüber dem Goldpreis, was bedeutet, dass die Nachfrage tendenziell sinkt, wenn die Preise steigen. ANZ stellte jedoch fest, dass dies in der ersten Hälfte des laufenden Jahres nicht der Fall war.
„Unsere Berechnung legt nahe, dass die Goldnachfrage bei einer Preissteigerung um ein Prozent um 0,6 Prozent sinkt,“ schrieben die Analysten im Bericht. „Höhere Preise dämpfen die Nachfrage immer noch, aber die Empfindlichkeit hat im vergangenen Jahr abgenommen. Trotz eines Preisanstiegs von mehr als zehn Prozent im Jahr 2023 blieb die Verbrauchernachfrage bei 760 Tonnen stabil, ein marginaler Rückgang von nur zwei Prozent im Jahresvergleich. Die Nachfrage entsprach auch dem langfristigen Durchschnitt (2013 – 2022) von 755 Tonnen.“
ANZ fügte hinzu, dass in den ersten fünf Monaten dieses Jahres die Goldimporte nach Indien im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 230 Tonnen gestiegen sind, obwohl das Edelmetall nur knapp unter seinem Rekordhoch notiert.
Auch wenn die chinesische Zentralbank derzeit nicht mehr auf der Käuferseite steht, bleibt die Gold-Nachfrage weiterhin hoch. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis das Edelmetall ein neues Allzeithoch markiert. Davon sollten vor allem die Aktien der Produzenten profitieren. Welche Titel besonders aussichtsreich sind und nun unbedingt ins Depot gehören, erfahren Sie im Börsenbrief Goldfolio von Edelmetall-Experte Markus Bußler.