Mit der Generali hat heute ein weiterer europäischer Großversicherer neue Quartalszahlen geliefert. Wie schon die Zurich Insurance Group am Vortag konnten auch die Italiener die Anleger nicht überzeugen. Der Versicherer musste einen Gewinnrückgang hinnehmen. Vor allem beim Nettogewinn verpasste Generali die Prognosen.
Schwere Stürme und Überschwemmungen in Europa haben dem italienischen Versicherer Generali einen Gewinnrückgang eingebrockt. Das operative Ergebnis in der Sachversicherung verschlechterte sich um über 14 Prozent.
Ein besseres Abschneiden im Geschäft mit Lebensversicherungen konnte den Rückgang nicht ausgleichen. Hier profitierte Generali nicht zuletzt vom im vergangenen Jahr übernommenen Vermögensverwalter Conning aus den USA.
Der Nettogewinn der Generali sank im zweiten Quartal um fast 24 Prozent auf 797 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatten allerdings Kapitalgewinne das Ergebnis begünstigt. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten dennoch mit einer leichten Steigerung gerechnet.
2023 hatte der Konkurrent der deutschen Allianz einen Rekordgewinn eingefahren. Vorstandschef Philippe Donnet hat den Anlegern versprochen, zwischen 2021 und 2024 ein jährliches Wachstum des Gewinns je Aktie zwischen 6 und 8 Prozent zu erzielen. Anfang nächsten Jahres will er eine neue Strategie vorlegen, die auch höhere Dividenden vorsehen soll.
Anleger reagierten enttäuscht auf die Zahlen des italienischen Versicherers. Die Aktie liegt gegen Mittag 1,6 Prozent im Minus. Italiens Leitindex FTSE MIB kommt dagegen auf ein leichtes Plus von 0,6 Prozent.
DER AKTIONÄR bevorzugt unter den großen europäischen Erstversicherern weiter Allianz und AXA. Generali ist mit einem KGV von 9 und einer Dividendenrendite von 5,8 Prozent zwar ähnlich attraktiv bewertet, fundamental aber nicht ganz so gut aufgestellt wie die beiden Konkurrenten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Generali, Allianz.