Der heutige Donnerstag ist der Tag der europäischen Großversicherer. Wie die deutschen Konkurrenten Allianz und Munich Re hat auch die Zurich Insurance Group frische Quartalszahlen veröffentlicht. Die Schweizer können mit ihrem Zahlenwerk aber nicht punkten – trotz Rekordgewinn und gestiegener Margen.
Die Zurich Insurance Group hat im ersten Halbjahr die Ergebnisse deutlich gesteigert. Der Gewinn stieg im ersten Halbjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um ein Fünftel auf 3,03 Milliarden US-Dollar. Das Betriebsergebnis nahm um 7,2 Prozent auf rekordhohe 3,99 Milliarden Dollar zu, wobei sich die Rendite um 2,2 Prozentpunkte auf 25 Prozent verbesserte.
Damit hat die Zurich die Erwartungen von Analysten klar übertroffen. Und auch mit dem im Rahmen des dreijährigen und noch bis Ende 2025 laufenden Strategieprogramms gesetzten Renditeziels von 20 Prozent liegt der Konzern gut im Rennen.
Das Marktumfeld für das Firmenkundengeschäft sei nach wie vor sehr attraktiv, da die Prämiensätze gut auf die Entwicklung der Schadenkosten reagierten, wird Konzernchef Mario Greco in der Mitteilung zitiert. Die Marktbedingungen seien weiterhin besser als erwartet, und es gebe viele Möglichkeiten, um das Geschäft profitabel auszubauen.
Anleger zeigten sich in einer ersten Reaktion dennoch wenig begeistert. Sie stören sich unter anderem daran, dass das Nichtlebengeschäft der Schweizer enttäuscht hatte. Die Aktie fiel zeitweise um drei Prozent, baute das Minus im Tagesverlauf aber wieder spürbar ab.
Die Zurich-Zahlen zeigen, dass positive Reaktionen auf Zahlen von Versicherern kein Selbstläufer sind. Umso stärker sind die heutigen Quartalszahlen der Allianz einzuschätzen. Anleger, die in große europäische Erstversicherer investieren wollen, greifen daher lieber zum deutschen Branchenprimus oder alternativ zum französischen Konkurrenten AXA.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.