Der Druck auf Russland - und damit indirekt auch auf Gazprom - wird im Zuge der neuen Eskalation im Konflikt um die Ostukraine stärker. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) forderte von Moskau eine Erklärung russischer Absichten. "Wenn Russland nichts zu verbergen hat, könnte es leicht erklären, welche Truppen wohin bewegt werden und zu welchem Ziel", schrieb die Ministerin am Samstag bei Twitter. Russland erklärte, dass es für Truppenbewegungen auf seinem Gebiet niemandem Rechenschaft schuldig sei.
Der russische Truppenaufmarsch im Umfeld der Ostukraine sei ein Test für den Westen, sagte der Vorsitzende der Christdemokraten im Europaparlament, Manfred Weber, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Im "Eskalationsfall" müsse es neue Sanktionen gegen Russland geben. "Die Antwort darauf muss unmissverständlich und stark sein", sagte er. In dem Fall müsse ein weitgehendes Einfrieren von Oligarchen-Konten oder ein Abtrennen Russlands vom Swift-Zahlungssystem real sein, sagte Weber. "Auch Nord Stream 2 wäre dann auf keinen Fall mehr haltbar", meinte er über den fast fertigen Bau der neuen deutsch-russischen Gas-Pipeline.
Politisch bedingt wird die Gazprom-Aktie immer ein ganz heißes Eisen bleiben. Daher sollten nach wie vor nur mutige Anleger bei den enorm günstig bewerteten Anteilscheinen zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 3,90 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX