Der Mobilfunk-Anbieter Freenet hat nach einem durchwachsenen Quartal seine Jahresziele bestätigt. Zwar verpasste das Unternehmen beim Erlös die Erwartungen der Analysten deutlich, dafür schnitt der Konzern beim Betriebsergebnis besser ab. Nach dem heftigen Kurssturz Ende vergangener Woche reagierte die Aktie am Freitag mit Zugewinnen auf die Zahlen.
Der Erlös sank im abgelaufenen Quartal leicht auf 617 Millionen Euro, wie Freenet am Donnerstagabend mitteilte. Branchenexperten hatten sich deutlich mehr erhofft. Auch der durchschnittliche Umsatz pro Kunde war minimal rückläufig. Das überraschte, weil Freenet eigentlich die Zahl der Abonnenten nach oben schrauben konnte.
Das EBITDA stieg hingegen um starke 8,4 Prozent auf 118 Millionen Euro und lag damit über den Erwartungen. Der Konzern führte dies auf „Gemeinkostenoptimierungen“ zurück. Erneut habe Freenet mit dem operativen Ergebnis die Erwartungen überboten, kommentierte Jefferies-Analyst Ulrich Rathe.
Prognose bestätigt
Der Vorstand sieht sich auf dem Weg, die bisherigen Jahresziele zu erreichen und bestätigte entsprechend die Prognose. 2022 soll das Betriebsergebnis bei 450 bis 470 Millionen Euro liegen. Im Vorjahr lag der Wert bei 447 Millionen Euro. Der freie Mittelzufluss soll nach 234 Millionen Euro in 2021 nun im schlechtesten Fall auf 230 Millionen Euro zurückgehen, könnte aber auch auf 250 Millionen Euro steigen.
Mittelfristig sollen das Betriebsergebnis auf mindestens 520 Millionen Euro steigen und der freie Mittelzufluss bei mehr als 260 Millionen Euro liegen. Auf dem Weg dahin könnte Freenet so einige Stolpersteine zu spüren bekommen, hatte zuletzt UBS-Analyst Polo Tang kommentiert. Als Mobilfunkdiscounter ohne eigenes Netz drohe das Unternehmen ins Hintertreffen zu geraten.
Die Zahlen passen, die Dividende wird auch künftig stabil sein. Doch der Konzern muss zeigen, dass er wachsen und den Veränderungen in der Branche trotzen kann. Konservative Anleger bleiben nach der ersten Gegenbewegung nach dem Kurssturz weiter an Bord. Der Stopp liegt bei 18,50 Euro.
Mit Material von dpa-AFX