Mit zwischenzeitlich mehr als 20 Prozent Minus war die Freenet-Aktie am Freitag massiv unter Druck geraten. Begonnen hatte der Kurssturz mit dem rund sechsprozentigen Dividendenabschlag. Doch eine kritische Einschätzung und Abstufung durch die UBS hat den Abverkauf beim MDAX-Titel dann massiv beschleunigt.
Als Mobilfunkdiscounter ohne eigenes Netz drohe Freenet ins Hintertreffen zu geraten, so Analyst Polo Tang. Die großen Netzbetreiber würden verstärkt auf digitale und direkte Kanäle setzen, um Händlergebühren zu vermeiden. Der Trend zu immer größeren Datenmengen drohe zudem die Wirtschaftlichkeit des Geschäftsmodells zu untergraben.
Zu guter Letzt drohten auch noch regulatorische Probleme, so Tang. So haben die Bundesnetzagentur zuletzt dafür gesorgt, dass die Rechte von Kunden bei einer automatischen Verlängerung von Mobilfunkverträgen gestärkt werden. „Wie man in Großbritannien gesehen hat, können Änderungen für unabhängige Mobilfunkanbieter plötzlich und unerwartet eintreten“, so Tang, der auch auf die traditionelle Kursschwäche nach der Dividendenzahlung hinwies.
Freenet hat eigentlich ein stagflationsfestes Geschäftsmodell und sich deshalb in den vergangenen Wochen auch an der Börse stabil gezeigt. Doch die UBS-Analyse ruft die alten Bedenken wieder hervor, dass wenig Wachstumspotenzial sowie die Gefahr der Disruption bestehen. Anleger sollten nicht in den Kurssturz hinein verkaufen, beachten nun aber den Stopp bei 18,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Freenet