Der Spezialchemiekonzern Evonik traut sich trotz der hohen Rohstoffkosten im Jahr 2022 ein weiteres Gewinnwachstum zu. Bei einem Umsatz von 15,5 bis 16,5 Milliarden Euro dürfte das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) auf 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro steigen. Zudem wird die Dividende erneut leicht erhöht.
Damit wird das Wachstum aber nachlassen, nachdem der Konzern sich 2021 dank einer guten Nachfrage etwa aus der Bau, Pharma- und Autoindustrie kräftig vom Corona-Knick erholt hatte. Die mittlere Gewinnschätzung von Analysten liegt in etwa in der Mitte der Spanne.
2021 stieg der Umsatz auf knapp 15 Milliarden Euro und das operative Ergebnis auf 2,38 Milliarden Euro. Das ist jeweils ein Plus von rund einem Viertel. Unter dem Strich blieben mit 767 Millionen Euro 60 Prozent mehr hängen als im Jahr zuvor. Teils deutlich höhere Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten konnten kompensiert werden, betonte das Unternehmen. Die Dividende soll nun leicht auf 1,17 Euro je Aktie steigen.
Auch bedingt durch die Unsicherheit durch den Krieg haben sich die Aussichten für konjunkturabhängige Firmen wie etwa Evonik zuletzt wieder eingetrübt - was unschwer am Kursverlauf abzulesen ist. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven für den günstig bewerteten Chemiekonzern bleiben indes gut. Wegen des aktuell angeschlagenen Charts drängt sich aber aktuell kein Einstieg auf. Wer bereits bei der Dividendenperle (aktuelle Rendite: 4,4 Prozent) investiert ist, kann dabeibleiben, sollte aber den Stopp bei 24,00 Euro beachten.
Mit Material von dpa-AFX