Der nächste E-Flugzeugbauer landet an der Börse. Nach der Fusion mit der Mantelgesellschaft Zanite Acquisition gibt Eve am Dienstag sein Debüt an der New York Stock Exchange. Der Deal wird der Tochtergesellschaft des brasilianischen Flugzeugbauers Embraer deutlich weniger Kapital einbringen als ursprünglich geplant.
Noch vergangene Woche erklärte Eve-Co-CEO Jerry DeMuro gegenüber IPO Edge, dass das PIPE-Investment mit über 355 Millionen Dollar etwa 50 Millionen schwerer wird als im Dezember kommuniziert. Jedoch gaben die SPAC-Zeichner 91,7 Prozent der Aktien zurück. Statt der geplanten 237 Millionen Dollar fließen Eve von der Mantelgesellschaft damit nur noch gut 20 Millionen Dollar zu. Das ursprüngliche Deal-Volumen von mehr als 500 Millionen Dollar (DER AKTIONÄR berichtete) wurde damit deutlich verfehlt.
Neben dem schwierigen Marktumfeld für verlustreiche Wachstumsunternehmen dürfte auch die Performance der Wettbewerber den Aktionären auf die Stimmung geschlagen haben. So notiert EHang mittlerweile unterhalb des Ausgabepreises zum IPO im Dezember 2019 und mit 7,77 Dollar Lichtjahre vom Allzeithoch bei 124 Dollar entfernt. Auch die Papiere von Lilium befinden sich seit dem De-SPAC im Sommer letzten Jahres im Abwärtstrend und notieren am Montag bei 2,82 Dollar.
Komplett aufgeben wollen die Anleger Eve jedoch nicht. Die Aktie von Zanite Acquisition legte zum US-Handelsstart am Montag sechs Prozent zu.
Zweifelsohne ist Eve aufgrund der Service-Vereinbarungen mit Embraer und der zahlreichen Partnerschaften mit anderen Unternehmen aus der Luftfahrtbranche aussichtsreich positioniert. Aufgrund des schwierigen Marktumfelds und des noch weiten Weges bis zur Auslieferung der ersten E-Flugzeuge (geplant für 2026) bliebt der AKTIONÄR beim De-SPAC von Eve jedoch an der Seitenlinie.