Batteriezellen sind das Herzstück eines Elektroautos. Neben der Sicherheit und der Reichweite der Akkus steht die Ladezeit im Fokus. Weltmarktführer CATL setzt hier mit seiner neu vorgestellten „Shenxing Superfast Charging Battery“ neue Maßstäbe. Die Basis bildet eine Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batteriezelle. Als ein Hersteller von LFP-Batteriematerialien könnte das Spezialchemie-Unternehmen IBU-tec daher wieder in den Fokus der Anleger rücken.
Mit der Shenxing hat CATL eigenen Angaben zufolge den weltweit ersten ultraschnell aufladbaren 4 C LFP-Akku entwickelt, der mit einer 10-minütigen Ladung eine Reichweite von 400 km und mit einer einzigen Vollladung eine Reichweite von über 700 km ermöglicht. Zum Vergleich: Tesla gibt an, mit seinem Supercharger innerhalb von 15 Minuten bis zu 275 Kilometer Reichweite beim Model 3 laden zu können.
Der Konzern erwartet, dass die Batterie den Nutzern von Elektrofahrzeugen die Angst vor dem Schnellladen nehmen und eine Ära des superschnellen Ladens von Elektrofahrzeugen einleiten wird. Laut CATL-Technikvorstand Gao Huan soll die Massenproduktion bis Ende dieses Jahres erreicht werden und mit Shenxing ausgestattete Elektroautos im ersten Quartal des nächsten Jahres auf dem Markt erhältlich sein.
Als Basis für den innovativen Akku dient eine überarbeitete und verbesserte Lithium-Eisenphosphat(LFP)-Batteriezelle, die - wie der Name schon sagt - ohne teures Nickel und Kobalt auskommt. Durch ihre hohe thermische Stabilität bietet die LFP-Batterie eine größere Sicherheit vor Bränden als alternative Kathodenmaterialien. Mehr Hintergründe zu Lithium-Eisenphosphat-Batterien gibt es hier.
Interessant in diesem Zusammenhang: Seit über zehn Jahren ist die in Weimar ansässige IBU-tec in der Entwicklung und Produktion von LFP-Kathodenmaterial aktiv. Die Gesellschaft hat sein „IBUvolt LFP" in zwei Partikelgrößen (LFP200 und LFP400) im Programm.
Offizielle Statements gibt es zwar keine: Doch die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich IBU-tec als Zulieferer für Batterierohstoffe zumindest im Austausch mit CATL – und anderen Batteriezellproduzenten sowie Herstellern von Elektroautos – befindet. Mit einer Vertiefung der Wertschöpfungskette und Investitionen in neue Anlagen bereitet sich die Gesellschaft auf die steigende Nachfrage vor. Ein erster Großauftrag mit einem internationalen Nutzfahrzeughersteller untermauert die gute Stellung.
Die CATL-Meldung zeigt: Die Branche ist in Bewegung und die großen Automobilhersteller setzen immer stärker auf LFP in der E-Mobilität. IBU-tec hat seine Hausaufgaben gemacht. Was dem Unternehmen auf dem Weg zur kritischen Größe aber noch immer fehlt, sind entsprechende Abschlüsse mit Batteriezellproduzenten, Autobauern oder Nutzfahrzeugherstellern. Eine erfolgreiche Markteinführung von CATLs Shenxing auf LFP-Basis könnte hier am Ende zumindest frische Impulse liefern – und aus guten Gesprächen auch gute Aufträge machen.
Details zur operativen Entwicklung im ersten Halbjahr bei IBU-tec gibt es in der kommenden Woche. Große Sprünge sind weiter nicht zu erwarten. Die mittelfristige Prognose mit Umsätzen von bis zu 130 Millionen Euro (2022: 54 Millionen Euro) bei einer EBITDA-Marge von 20 Prozent dürfte auch vor dem Hintergrund der laufenden Gespräche mit potenziellen Kunden bestätigt werden. DER AKTIONÄR hält an seiner Position im Real-Depot weiter fest.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von IBU-tec befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.