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18.08.2023 Thorsten Küfner

DHL Group: Das ist das "Sorgenkind"

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DHL Group

Die Aktie der DHL Group hängt seit Bekanntgabe der Quartalszahlen in einer Konsolidierungsphase fest, was nach dem deutlichen Kursanstieg zuvor rein charttechnisch betrachtet aber auch kein Problem darstellt, sondern durchaus gesund zu werten ist. Aktuell fehlen einfach noch die positiven Impulse, um den Aufwärtstrend der vorherigen Monate fortzusetzen. 

So hat nun das US-Analysehaus Bernstein Research die Einstufung für die Papiere der DHL Group auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 43,50 Euro belassen. Analyst Alexander Irving beschäftigte sich mit der Entwicklung des Frachtgeschäfts auf See und in der Luft. Auf See stiegen die Volumina und die Frachtraten, wobei aber die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung fraglich sei, schrieb er. Das Luftfrachtgeschäft des Logistikkonzerns befinde sich nach wie vor in einer Erholungsphase, sei aber weiterhin das "Sorgenkind".

Indes hat die Fachgewerkschaft DPVKOM die Beschäftigten bei der DHL Hub Leipzig GmbH am Donnerstag zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. Mit Beginn der Nachtschicht sollte der Ausstand beginnen. "Wir rechnen wie bei den letzten Streiks auch wieder mit 300 Streikenden, vielleicht auch mehr", sagte DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus auf Anfrage. Die Beschäftigten seien aufgerufen, bis zum Samstagvormittag die Arbeit niederzulegen. "Wir haben einen klaren Auftrag. Unsere Mitglieder wollen uns am Verhandlungstisch sehen", hatte die Dahlhaus schon in der Ankündigung zum Arbeitskampf gesagt.

"Unsere Hauptforderung ist der Ost-West-Ausgleich, das heißt die unteren Entgeltgruppen um 500 Euro anzugleichen", so Dahlhaus. Zudem müsse es für alle Entgeltgruppen eine monatliche lineare Erhöhung um zwölf Prozent geben. Die mit der Gewerkschaft Verdi erzielte Tarifeinigung sehe außer prozentualen Entgelterhöhungen keine Angleichung der Entgelte an das Niveau in anderen Unternehmen von DHL Express vor. "Mitarbeitende am Drehkreuz Leipzig/Halle erhalten damit bis zu 500 Euro weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen - für die gleiche Arbeit wohlgemerkt. Gleiche Arbeit muss jedoch gleich bezahlt werden. Alles andere ist eine bodenlose Ungerechtigkeit."

Ein DHL-Sprecher ging von einer "überschaubaren Beteiligung" an dem Warnstreik aus. "Wir erwarten dadurch keine wirklich nennenswerten Einschränkungen in unseren Abläufen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. DPVKOM will erreichen, dass der Arbeitgeber Tarifverhandlungen auch mit dieser Gewerkschaft aufnimmt. Verdi hatte im Mai für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung und eine Inflationsausgleichsprämie ausgehandelt. Damals einigte man sich auf eine Lohnsteigerung in zwei Schritten um insgesamt 14,5 Prozent. Zudem sollen die Mitarbeiter zwei Mal eine steuerfreie Sonderzahlung von je 1500 Euro als Inflationsausgleich bekommen.

DHL Group (WKN: 555200)

Auch wenn die DHL Group aktuell von der schwachen Entwicklung der Weltwirtschaft belastet wird, sind die mittel- bis langfristigen Aussichten für den gut aufgestellten und günstig bewerteten Logistikriesen nach wie vor gut. Zudem ist die Bewertung im Branchenvergleich und im historischen Vergleich günstig. Der DAX-Titel bleibt daher ein Kauf (Stoppkurs: 34,00 Euro). 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.

Aktien der DHL Group befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

Mit Material von dpa-AFX

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