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18.01.2023 Michael Schröder

Continental-Aktie: Ausgebremst!

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Continental

Continental hat im vergangenen Jahr seine Geschäfte wieder deutlich ausgeweitet. Mit den vorgelegten vorläufigen Daten erreichte der Autozulieferer und Reifenhersteller seine Erlös- und Gewinnziele, verfehlte aber beim für Investoren wichtigen Barmittelzufluss die Planungen deutlich. Die zuletzt stark gelaufene DAX-Aktie dürfte eine Verschnaufpause einlegen.

Der Umsatz legte laut vorläufigen Zahlen um rund 17 Prozent auf 39,4 Milliarden Euro zu. Die um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern lag mit voraussichtlich 5,0 Prozent jedoch 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Hannoveraner hatten schon früh vor milliardenschweren Mehrkosten für Energie, Frachten und Material gewarnt.

Der Free Cashflow blieb hinter den Erwartungen zurück, weil vor dem Stichtag spürbar weniger Zahlungen auf den Konzernkonten landeten als erwartet. Letztlich erwirtschaftete der Konzern vor Ein- und Auszahlungen für den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen insgesamt rund 200 Millionen Euro an Finanzzuflüssen. Zuletzt angepeilt hatte das Management zwischen 600 und 800 Millionen Euro.

Continental hatte in der jüngeren Zeit vor allem in der Autozulieferung zu kämpfen, weil die weltweite Autoproduktion infolge von Teileknappheit und chinesischen Covid-Lockdowns immer wieder stotterte. Im abgelaufenen Jahr besserte sich das Umfeld schließlich zwar. Auch im vierten Quartal schrieb die Autozuliefersparte wieder operativ schwarze Zahlen - auf Jahressicht dürften aber erneut leichte Verluste angefallen sein.

Der Gewinnbringer des Konzerns, das Reifengeschäft, schnitt 2022 sogar etwas besser ab als in Aussicht gestellt - und machte damit Schwächen bei der Marge im Kunststofftechnikgeschäft der Sparte Contitech wett. Dort belasteten gestiegene Produktionskosten, ein unvorteilhafter Produktmix und Covid-Einschränkungen in China.

Zum Nettoergebnis machte Conti mit den Eckdaten noch keine Angaben. Nach neun Monaten hatte der Konzern vor allem wegen hoher Abschreibungen einen Verlust von 216 Millionen Euro angesammelt. Ob das Schlussquartal die Wende brachte, wird der Konzern den Anlegern mit den detaillierten Jahreszahlen am 8. März mitteilen. Grundsätzlich schüttet das Unternehmen zwischen 15 und 30 Prozent des Nettogewinns aus. In Vorjahren mit roten Zahlen war Conti aber auch schon von der Dividendenpolitik abgewichen und hatte den Aktionären dennoch eine Dividende gezahlt. Größter Aktionär von Conti ist die Industriellenfamilie Schaeffler mit 46 Prozent der Anteile.

Continental (WKN: 543900)

Die Conti-Aktie hatte zuletzt einen Lauf. Im deutlich aufgehellten Marktumfeld konnte die DAX-Aktie vom Tief Ende September knapp 50 Prozent an Wert zulegen. Der schwächer als erwaret ausgefallene Free Cashflow dürfte den Kurs nun erst einmal ausbremsen und eine Konsolidierung einleiten.

(Mit Material von dpa-AFX)

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