Die Commerzbank muss in ihrer Abwehrstrategie gegen eine mögliche Übernahme durch UniCredit einen Rückschlag hinnehmen. Positive Nachrichten gibt es jedoch von einer Tochtergesellschaft des Frankfurter Geldhauses, die lange Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.
Fitch hat das Rating von UniCredit am Donnerstag von BBB auf BBB+ angehoben und dabei die „internationale Ausrichtung“ der Bank sowie ihre „umfangreichen Aktivitäten in starken Volkswirtschaften“ hervorgehoben. Zusätzlich wurde die verbesserte Rentabilität positiv bewertet.
Das UniCredit-Rating liegt bei Fitch nun eine Stufe über dem Italiens. Diese Bewertung stützt sich auf die geografische Diversifikation der Bank, die ihr laut Fitch helfen soll, die Risiken eines möglichen Zahlungsausfalls Italiens abzufedern.
Die Abwehrstrategie der Commerzbank gegen die UniCredit-Übernahme erhält mit diesem Schritt einen Dämpfer. Die Frankfurter Bank hat unter anderem das schlechtere Rating der Italiener als Gegenargument für einen Zusammenschluss beider Banken ins Feld geführt. Dieses Argument wurde nun abgeschwächt.
Gute Nachrichten gab es für die Commerzbank hingegen von einer Tochter. Die polnische mBank konnte im dritten Quartal wieder schwarze Zahlen schreiben. Der Nettogewinn erreichte 573 Millionen Zloty (etwa 132 Millionen Euro), nachdem im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch ein Verlust von 83 Millionen Zloty verzeichnet worden war. Das Ergebnis übertraf zudem die Analystenerwartungen, die bei 476 Millionen Zloty gelegen hatten.
Haupttreiber waren gestiegene Zinseinnahmen sowie Fortschritte bei der Lösung von Rechtsstreitigkeiten rund um Schweizer-Franken-Kredite. Bis Ende September wurden 19.519 Vergleiche mit Kunden erzielt, wodurch die Kosten für Rechtsrisiken um zehn Prozent gesenkt werden konnten.
Die Nettozinseinnahmen der mBank kletterten um fast dreizehn Prozent auf 2,57 Milliarden Zloty. Im Privatkundengeschäft gewann das mittelgroße Kreditinstitut 7.400 Kunden hinzu, im Firmenkundensegment 315 Kunden.
Die Commerzbank-Aktie hält sich stabil über der Marke von 16,00 Euro. Daran dürfte sich auch zu Beginn der neuen Handelswoche nichts ändern. Die Aktie bleibt günstig bewertet und die Übernahmefantasie unverändert vorhanden. Spannend wird es in dieser Woche vor allem am Mittwoch, wenn die Commerzbank ihren Quartalszahlen vorstellen wird. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 13,00 Euro investiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.