Rund 1,3 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge hat BYD in der ersten Jahreshälfte ausgeliefert. Damit ließen die Chinesen nicht nur Tesla – der Branchenprimus verkauft allerdings ausschließlich reine Stromer – hinter sich, sondern beeindruckte auch mit beachtlichen Wachstumsraten. Im zweiten Halbjahr muss BYD allerdings noch eine Schippe drauflegen.
Das gilt zumindest, wenn der Konzern sein selbst gestecktes Jahresziel noch erreichen möchte. Mindestens drei Millionen Autos will BYD 2023 an seine Kunden ausliefern. Umgerechnet entspricht das für das restliche Jahr etwa 290.000 Einheiten je Monat – beginnend im Juli. Die Zahlen für den vergangenen Monat wird BYD noch im Laufe der Woche bekannt geben.
Spannende Wachstumschancen
Zwar dürften die 290.000 abgesetzten Autos noch nicht erreicht werden, allerdings lassen einige Projekte des Autobauers zukünftig auf nachhaltiges Wachstum hoffen. So bringt BYD sowohl Luxus- als auch günstigere Elektrofahrzeuge auf den Markt. Die Premium-Marke Denza – ein Joint-Venture mit Mercedes – rollt neue Modelle aus, zusätzlich arbeiten die Chinesen an zwei Tochtermarken, die im Luxus-Segment platziert werden. Mit dem Seagull verfügt man zudem über ein Modell für den Massenmarkt. Der Billig-Stromer wird in China umgerechnet für unter 10.000 Euro verkauft.
Langfristig verspricht auch die Expansionsstrategie Erfolg. Bisher machen die Verkäufe in Übersee zwar nur einen Bruchteil des Absatz aus. Doch BYD erhöht damit bereits die Sichtbarkeit und den Bekanntheitsgrad. Die qualitativ hochwertigen Stromer sollten neue Kunden anlocken.
BYD legt eine atemberaubende Wachstumsgeschwindigkeit an den Tag. Die Nachfrage nach E-Autos zieht im Heimatmarkt weiter an, was die letzten guten Zahlen unterstreichen. Die Produktoffensive nimmt Gestalt an. Auf lange Sicht dürfte BYD auch in Europa und anderen Märkten zunehmend Fuß fassen. Der Fokus liegt nun auf den Auslieferungszahlen für den Juli, ehe die Ende August anstehenden detaillierten Q2-Zahlen in den Fokus rücken. Anleger bleiben investiert.