Auf den letzten Drücker hat Borussia Dortmund noch einen Spieler abgegeben, der in dieser Saison wohl allenfalls eine Nebenrolle gespielt hätte. So verkaufte der Bundesligist den belgischen Nationalspieler Thorgan Hazard an den RSC Anderlecht. In Belgien schloss sich das Transferfenster anders als in Deutschland erst am Mittwochabend.
Der BVB soll für den 30-Jährigen Edelreservisten noch eine Ablösesumme in Höhe von rund vier Millionen Euro erhalten. Hazard war zur Saison 2019/20 von Borussia Mönchengladbach ins Ruhrgebiet gewechselt. Die Dortmunder bezahlten für ihn damals noch satte 25 Millionen Euro. Der flexibel einsetzbare Flügelspieler kam in seiner Zeit beim BVB auf 123 Pflichtspiele. In der nun laufenden Serie kam er in den vier bisherigen Pflichtspielen jedoch lediglich für ganze sechs Minuten zum Einsatz. Beim letzten Heimspiel, dem überaus enttäuschenden 2:2 gegen den Bundesliga-Neuling 1. FC Heidenheim gehörte Hazard auch gar nicht mehr zum Kader. Bereits in der vergangenen Saison hatte sich der BVB offen gezeigt, Hazard abzugeben, so wurde er in Rückrunde an PSV Eindhoven verliehen.
Durch die Vertragsauflösung von Nico Schulz und dem Verkauf von Hazard können die Dortmunder einen ordentlichen Batzen an Gehalt einsparen. Für Rechtsverteidiger Thomas Meunier, der 2020 von Paris Saint-Germain gekommen ist und in dieser Zeit nur äußerst selten überzeugen konnte, hat man hingegen noch immer keinen Abnehmer gefunden, obwohl auch für ihn die Einsatzchancen sehr gering sind. Doch anscheinend schreckt sein offenbar fürstliches Gehalt potenzielle Abnehmer ab.
Insgesamt dürfte man beim BVB mit der endenden Transferphase aber kaum zufrieden sein. Der Kader hat durch die Abgänge von Jude Bellingham und Raphael Guerreiro enorme Qualität verloren. Einige Baustellen aus der Vorsaison konnten nicht geschlossen werden. Nichtsdestotrotz erscheint die Tatsache, dass der BVB-Kurs noch immer satte 50 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau notiert, schlicht und einfach übertrieben. Mutige können weiter an Bord bleiben (Stopp: 3,70 Euro).