Die BVB-Aktie musste zuletzt – aufgrund der verspielten Meisterschaft – gewaltige Abschläge hinnehmen. Immerhin ist es dem Papier des Revierclubs bis dato gelungen, die psychologisch und auch charttechnisch wichtige 4-Euro-Marke zu halten. Denn: Rein wirtschaftlich ist der verpasste Coup auch kein Beinbruch.
Rückblende: Am vergangenen Samstag hätte der BVB „nur“ gegen Mainz gewinnen müssen und wäre dann Deutscher Meister geworden. Es wäre der erste Meistertitel seit 2012 gewesen und die elfjährige Dominanz der Bayern hätte ein Ende gefunden. Soweit der Konjunktiv. Die zumindest sportlich bittere Realität: Am Samstag schaffte es der BVB mit einem Unentschieden gegen Mainz nicht, den Bundesligatitel einzutüten. Den Bayern gelang derweil der Pflichtsieg und damit die elfte Meisterschaft in Serie. Rein finanziell ist jedoch wenig kaputtgegangen. Die Gruppenphase ist planbar – der BVB erhält etwa mehr als 15 Millionen Euro an Startgeld, und Top-Star Jude Bellingham dürfte die Schwarz-Gelben – auch ohne Meistertitel – für einen dreistelligen Millionenbetrag in Richtung Madrid verlassen.
Überdies sieht BVB-Boss Hans-Joachim Watzke langfristig keine psychologischen Negativ-Folgen. "Nicht im Ansatz! Wer das denkt, der ist so was von auf dem Holzweg", sagte Watzke der Sport Bild (Mittwoch). Der BVB sei weder am Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus im Jahr 2017 zerbrochen noch an der 1:2-Niederlage im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München 2013. Somit würden die Dortmunder "auch definitiv nicht wegen dieses Liga-Finales zerbrechen", sagte Watzke.
Die BVB-Aktie verliert am Mittwoch ein halbes Prozent auf 4,10 Euro. Damit notiert der Titel weiterhin über der wichtigen 4-Euro-Marke als auch über dem GD200 (aktuell: 3,94 Euro).
Der verpasste Titel ist im Grunde (aktuell) mehr ein seelische Wunde, die die Zeit heilen wird, denn ein finanzielles Problem. Die wirtschaftliche gesunde Bilanz, die stets vollen Stadien sowie die exzellente Vermarktung der Marke "BVB" sprechen vielmehr dafür, dass die Aktie – mit Blick auf die jüngsten Kursverluste – nun allmählich wieder reif für eine Gegenbewegung ist. Investierte Anleger bleiben daher weiter im Spiel. DER AKTIONÄR hatte den Wert im Dezember 2022 zum Kauf empfohlen und zuletzt die Stopp-Loss-Marke auf 3,60 Euro erhöht.
(Mit Material von dpa-AFX)