Im Gegensatz zum Aktienmarkt kennt der Bitcoin auch am Wochenenden keine Pause – und hat am Sonntagabend oberhalb von 24.000 Dollar neue Höchststände erreicht. Der aktuelle Bullrun der digitalen Leitwährung treibt ganz offensichtlich auch Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk um.
Das lässt sich zumindest aus einem Meme schließen, das Musk am Sonntag bei Twitter gepostet hat – zwar kommentarlos, doch das Bild sagt alles: Angesichts des deutlichen Kurssteigerungen fällt es ihm offenbar schwer, dem Bitcoin zu widerstehen und sich nicht von der gegenwärtigen Rekordfahrt ablenken zulassen.
— Elon Musk (@elonmusk) December 20, 2020
Spannender als der initiale Musk-Tweet ist allerdings die Diskussion, die sich daraufhin in den Kommentaren entwickelt. Michael Saylor, CEO des Software-Konzerns MicroStrategy schlägt dort vor, dass Musk die Tesla-Bilanz von US-Dollar zu Bitcoin konvertiert – und spricht in dem Zusammenhang von einem „100-Milliarden-Dollar-Gefallen“ für die Aktionäre. Sollten weitere Konzerne aus dem S&P 500 dem Beispiel folgen, könnte es sogar „eine Billion Dollar“ werden, so Saylor.
Musks Interesse scheint geweckt. Zumindest hakt er nach: „Sind so große Transaktionen überhaupt möglich?“ Saylor erklärt daraufhin, er habe in den letzten Monaten 1,3 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert und stehe dem Tesla-und SpaceX-Chef gerne zu Seite. „Ich würde gerne offline mein Playbook mit dir teilen – von einem Raketenwissenschaftler zum anderen.“
Are such large transactions even possible?
— Elon Musk (@elonmusk) December 20, 2020
Auch Kritiker melden sich
Auf wenig Begeisterung trifft der Vorschlag bei Ökonom und Krypto-Skeptiker Peter Schiff, der ebenfalls kommentiert: „Elon, fall‘ nicht auf diesen Schwindel rein. Michael und alle anderen, die am Schneeballsystem Bitcoin beteiligt sind, müssen neue Käufer finden, um das System am Laufen zu halten.“
Elon, don't fall for this con. Michael, like all involved in the #Bitcoin pyramid scheme, must recruit new buyers into the scheme to keep it going. Do leave Tesla shareholders holding the same bag as Mircrostrategy shareholders.
— Peter Schiff (@PeterSchiff) December 20, 2020
Es geht um Milliarden
Zugegeben: Saylors Vorschlag klingt abenteuerlich und auch recht unwahrscheinlich. Doch Fakt ist, dass neben den Family Offices der Superreichen zuletzt auch große Konzerne den Bitcoin als Finanzinvestment für sich entdeckt und erste Positionen aufgebaut haben: Neben MicroStrategy etwa auch der Payment-Konzern Square und der US-Versicherer MassMutual.
Die Chancen, dass weitere Großunternehmen folgen, stehe gut. Neben dem Kurs steigt dadurch ganz nebenbei auch wieder das Interesse der Privatanleger – und ihr Angst, etwas zu verpassen. Stichwort: „FOMO“.
Der Bitcoin-Kurs hat nicht zuletzt dank solchen Überlegungen und Musks Tweets am Wochenende weiter an Wert gewonnen und bei rund 24.210 Dollar ein neues Allzeithoch erreicht. Auch wenn mit dem Kurs das Risiko kurzfristiger Gewinnmitnahmen steigt, rechnet DER AKTIONÄR mit einer mittel- und langfristigen Fortsetzung der Rallye. Spekulativ kaufen!
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.