Der Goldpreis startet heute schwächer in den Tag. Doch insgesamt blicken die Goldanleger auf eine gute Woche zurück. Gestern konnte das Edelmetall sogar kurzzeitig in den Bereich des wichtigen Widerstands bei 1.900 Dollar steigen. Zuletzt gab es einige Stimmen, die Bitcoin haben Gold den Rang ablaufen sehen. Doch Goldman Sachs sieht die Sache differenzierter.
„Die aktuelle Underperformance von Gold in diesem Umfeld, in dem die Realzinsen fallen und der Dollar ebenfalls schwach ist, hat einige Investoren besorgt, Bitcoin könnte Gold als Inflations-Hedge ablösen“, schreiben die Analysten von Goldman Sachs. „Doch wir sehen Bitcoin steigende Popularität nicht als existenzielle Gefahr für Gold.“ Zahlreiche institutionelle Investoren würden Bitcoin nach wie vor aufgrund der eingeschränkten Transparenz meiden, während vor allem Privatanleger die Krypto-Währung nach oben katapultieren. Goldman Sachs glaubt, dass sowohl Gold als auch Bitcoin nebeneinander existieren können.
Tatsächlich sind die Überschneidungen von Bitcoin und Gold eher überschaubar. Sicher, beides wird als Währung gesehen, die sich dem staatlichen Zugriff entzieht. Sowohl Bitcoin als auch Gold können nicht beliebt vermehrt werden. Die Inflationierung ist damit im Gegensatz zu Fiat-Währungen begrenzt. Dennoch ist Gold ein physisches Metall, das sich seit Jahrtausenden als Speicher für Vermögen bewährt hat. Zar ist der industrielle Nutzen von Gold eher gering, dennoch vorhanden, was bei Bitcoin sicher nicht der Fall ist. Zudem wird Gold vor allem von der Schmuckindustrie nachfragt – die Bitcoin-Ohrringe hingegen kommen als Weihnachtsgeschenk eher nicht so gut an. Beides hat sicher seine Daseinsberechtigung. Aber Goldman Sachs hat sicher recht, dass das eine sicher nicht das andere ersetzen wird.
Zurück zu Gold: Der Marke von 1.900 Dollar (beziehungsweise 1.904 Dollar im Future) kommt kurzfristig eine wichtige Rolle zu. Gelingt Gold er Ausbruch, dann erhöhen sich die Chancen der Bullen, dass sich das Blatt wendet und die nächste Aufwärtsbewegung läuft.