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Bilfinger: Vorstand zückt den Rotstift – was macht die Aktie?

Bilfinger: Vorstand zückt den Rotstift – was macht die Aktie?
Foto: Börsenmedien AG
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16.03.2015 ‧ Maximilian Steppan

Das vergangene Jahr war für Bilfinger-Aktionäre schlichtweg der Horror. Zahlreiche Gewinnwarnungen und der Abgang des Vorstandsvorsitzenden Roland Koch haben dafür gesorgt, dass sich der Aktienkurs zeitweise halbiert hat.

Da passt es einfach nur ins Bild, dass Interims-Chef Herbert Bodner heute bekannt gab, den Bau einer neuen Zentrale zu streichen. Angesichts des Sparprogramms wäre der Neubau ein falsches Signal gegenüber den Mitarbeitern, so Bodner am Montag. Der Bau- und Dienstleistungskonzern hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von 71 Millionen Euro eingefahren und den Abbau von 1.250 Arbeitsplätzen angekündigt.
"Es ist sehr bedauerlich, dass Bilfinger sich gegen einen Neubau der Firmenzentrale im Glückstein-Quartier entschieden hat", sagte Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD). Die Gründe seien nachvollziehbar. Dennoch erwarte die Stadt, dass Bilfinger einen Investor finde, um das gekaufte Grundstück schnellstmöglich zu entwickeln und zu bebauen. Bilfinger-Chef Bodner betonte, es gebe keine Pläne, die Konzernzentrale aus Mannheim an einen anderen Standort zu verlegen.

Charttechnische Brisanz
Die charttechnische Situation spricht auch für eine Stabilisierung. Allerdings sollte das Unterstützungsniveau bei 51 Euro halten, damit der seit Dezember intakte Aufwärtstrend nicht gebrochen wird. Positiv wirkt sich die Dividendenrendite von rund vier Prozent auf aktuellem Kursniveau aus. Denn das Unternehmen hat vor knapp einem Monat angekündigt, trotz eines Verlustjahres mit zwei Euro pro Aktie die Ausschüttung auf Vorjahresniveau zu halten.


Aktie kein Muss
Die Bilfinger-Aktie zählt nicht zu den Favoriten des AKTIONÄR. In einem starken Marktumfeld legte der MDAX-Titel in diesem Jahr bislang nur zwölf Prozent zu. Der MDAX verbuchte im Vergleichszeitraum ein Plus von 24 Prozent. Da das Mannheimer Unternehmen wesentliche Umsätze mit Kunden aus der Energie-, Öl- und Gas-Branche erzielt, bleibt die Entwicklung des Ölpreises einer der größten Unsicherheitsfaktoren. Inwieweit die Neubesetzung der Konzernspitze, das laufende Sparprogramm und der geplante Verkauf der Offshore- und Hafenbau-Sparte für positive Kursimpulse sorgen können, bleibt abzuwarten. DER AKTIONÄR rät derzeit von einem Einstieg bei Bilfinger ab. 

(mit Material von dpa-AFX)

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