Gestern hat das Management von Newmont Mining offiziell die Übernaheofferte von Barrick Gold zurückgewiesen. Ein Angebot unter dem aktuellen Aktienkurs könne nicht im Interesse der Aktionäre sein. Doch kaum scheint dieses Thema erst einmal vom Tisch, kommt Barrick Gold mit einem neuen Angebot. Dieses Mal geht es allerdings nicht um die Übernahme der kompletten Firma.
Gegenüber der Financial Times erklärte Mark Bristow, CEO von Barrick Gold, dass er gewillt ist, mit Newmont Mining über ein Joint Venture in Nevada zu reden. Diese Äußerung kommt überraschend, erklärte Bristow noch kürzlich, ein Joint Venture sei keine ideale Lösung. Newmont Mining hatte schon in der Vergangenheit laut über ein Joint Venture mit Barrick Gold in Nevada nachgedacht. Die Gesprächseinladung, die Bristow an Gary Goldberg, CEO von Newmont Mining ausgesprochen hat, könnte also auf offene Ohren stoßen. Zumindest dann, wenn die feindliche Übernahmeofferte den CEO von Newmont nicht allzu nachhaltig verärgert hat.
„Wir können das effizienter als Newmont“
Allerdings machte Barrick, noch bevor die Gespräche überhaupt begonnen haben, klar, dass Barrick Gold dieses Joint Venture kontrollieren müsste. „Nevada mit rund 76 Millionen Unzen an Reservene wird viel mehr Wert sein, wenn es von einer Firma betrieben wird“, sagte Mark Bristow der Zeitschrift. „Wir wissen, dass wir das effizienter können als Newmont.“ Das Ganze hört sich nicht so an, als ob Barrick zu großen Kompromissen bereit ist. Ob das die Grundlage für erfolgreiche Gespräche sein kann, darf bezweifelt werden.
Gestern konnte die Goldcorp-Aktie deutlich mehr zulegen als die Aktie von Newmont Mining und damit die Lücke zum fairen Übernahmepreis ein stückweit schließen. Das wiederum spricht dafür, dass der Markt der feindlichen Übernahme von Barrick Gold nicht mehr allzu viele Erfolgsaussichten zugesteht. Dennoch: Barrick streckt die Fühler nach wie vor nach Newmont Mining aus. Und das beschäftigt aktuell die gesamte Branche.