Seit der Übernahme von Goldcorp durch Newmont Mining ist Barrick Gold nur noch die Nummer 2 der weltweit größten Goldproduzenten. Und die Produktion könnte sogar noch ein wenig sinken. Der Konzern kündigte an, Assets im Wert von 1,5 Milliarden Dollar zu verkaufen. Die Verkäufe dürften sich aber bis Mitte 2020 hinziehen. Barrick will die Assets erst so aufhübschen, dass der Verkauf auch einen Mehrwert für die Aktionäre bringt.
BMO Capital glaubt, dass Barrick Gold 13 Assets verkaufen wird, die für eine Produktion von 750.000 Unzen Gold und 400 Millionen Pfund Kupfer jährlich stehen. Der größte Brocken soll dabei die Lumwana Kupfer Mine in Sambia sein, die alleine 1,3 Milliarden Dollar wert sein könnte. Diese Hausnummer zeigt auch, dass unter den Verkäufen einige kleinere Explorationsprojekte sein könnten. Daneben könnte auch der 50-Prozent-Anteil an der Zaldivar-Mine in China zum Verkauf stehen. Außerdem die von Randgold erworbenen Projekte Tongon, Massawa und Morila.
Gleichzeitig kündigt Barrick Gold an, dass man weiter offen für neue Übernahmen ist. Barrick will also nicht mehr nur schrumpfen und die Bilanz verbessern, sondern sieht auch wieder Wachstum am Horizont. Barrick hat allerdings nicht gesagt, in welcher Region solche Übernahmen denkbar seien. Wer allerdings eins und eins zusammen zählt, der weiß, dass Barrick sich auf den amerikanischen Kontinent und Afrika konzentriert. Daher ist es nur folgerichtig anzunehmen, dass eventuelle Akquisitionen auch dort stattfinden. Ob dies aber zwangsläufig in Nevada sein wird, wo Barrick zusammen mit Newmont ein riesiges Joint-Venture betreibt, ist nicht gesagt. Wir erinnern uns an die Aussage von Mark Birstow, dass Barrick gerne mehr Assets in Kanada hätte. Bislang hat sich diesbezüglich noch nichts getan. Durchaus vorstellbar, dass Barrick hier bald aktiv wird.
Die Barrick-Aktie ist in den vergangenen Wochen mit dem Goldpreis unter Druck gekommen. Es wird aber allmählich Zeit für eine Gegenbewegung. Barrick hat sich operativ deutlich weiter entwickelt. Das Joint Venture mit Newmont ist ein sinnvoller Schachzug, um die Kosten weiter zu senken. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment unter den großen Produzenten.