In ihrem am Mittwochabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll signalisierte die US-Notenbank nach der Zinspause Mitte Juni weitere Leitzinserhöhungen. Keine besonders guten Vorgaben für Technologiewerte wie Infineon. Der heimische Chipriese dürfte aber schon bald über ein erneut gutes Quartal berichten.
Das dritte Geschäftsquartal 2022/23 dürfte erwartungsgemäß bis etwas besser als vom Markt prognostiziert ausfallen, so Sandeep Deshpande von JPMorgan. Für die Marge sei er optimistischer als der Konsens, führt der Analyst aus. Allerdings spreche der anhaltende Abschwung in der Chipbranche dafür, dass es keinen schwungvollen Ausblick gibt. Deshpande hat die Einstufung für Infineon vor den Zahlen am 4. August daher auf "Neutral" mit einem Kursziel von 38,50 Euro belassen.
DER AKTIONÄR bleibt ebenfalls zuversichtlich. Bei den Chips für den Automobilbau dürfte sich Infineon im dritten Quartal und auch im Gesamtjahr besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Da der Chipriese zudem weiterhin die Preise erhöht, sollte so die zyklische Nachfrageschwäche außerhalb des Automotive-Bereichs kompensiert werden. Das alles sollten die Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 erneut belegen.
Die Aktie nahm zuletzt wieder Kurs auf das Jahreshoch bei 39,16 Euro, dürfte dabei durch die Fed-Kommentare etwas ausgebremst werden. Anleger mit Weitblick lassen sich von den kurzen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und setzen weiter auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends in Richtung des Mehrjahreshochs bei 43,85 Euro, das im November 2021 markiert wurde.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFC)